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Wie man den Lebenszweck verwirklicht

Lesedauer 5 Minuten

Von Swami Rama

Buchauszug aus Pandit Rajmani Tigunait:
Die Weisheit der Meister des Himalayas – Die Philosophie des Yoga in Geschichten für ein erfülltes und glückliches Leben,
als direktes Zitat von Swami Rama.

Der Sinn des Lebens ist es, sich selbst auf jeder Ebene zu verstehen. Die Hindernisse, die sich aus der körperlichen Ebene deines Seins ergeben können, vermögen wir zu verhindern, indem wir ganzheitlich leben: eine ausgewogene Ernährung zu uns nehmen, yogische Übungen zu praktizieren, die vier primitiven Triebe – Essen, Schlafen, Sex und Selbsterhaltung – zu regulieren und pünktlich ins Bett zu gehen und aufzustehen.

Lebensglück ist eine Schöpfung deines Geistes

Doch nachdem man die Dynamik des körperlichen Wohlbefindens erkannt und etabliert hat, erkennt man, dass wahres Glück nicht vom Körper kommt: Glück ist die Schöpfung des Geistes. Ein ungesunder Körper kann Hindernisse für Frieden und Glück schaffen, aber ein gesunder Körper trägt sehr wenig zum Glück bei. Es ist der Geist, der gesund gemacht werden muss, der diszipliniert und unter Kontrolle gebracht werden muss. Der Atem ist der Schlüssel, um dies zu erreichen. … weiterlesen

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Man sieht nur mit dem Herzen gut – doch dazu muss das Herz heil sein und der Geist still

Lesedauer 10 Minuten

Von Michael Nickel

Das Herz spielt in sehr vielen, wenn nicht allen spirituellen Traditionen eine Rolle. Universell wird es als Sitz unserer Seele, unseres persönlichen Kerns gesehen. Das drückt sich schon in der Geste aus, die wir nutzen, wenn wir klarmachen wollen, dass es um uns selbst geht: Wir richten intuitiv den Zeigefinger zu unserer Brustmitte – zu unsrem Herzen. Welchen Status das Herz als Sitz unseres Wesenskerns in den östlichen Traditionen hat, habe ich vor einiger Zeit im Gedankenfutter „Herzenssache Ganesha“ zum Ausdruck gebracht. Doch auch im Westen wird dem Herzen – und damit der angeborenen Weisheit unserer Intention – eine dem Geist übergeordnete Stellung zugeordnet. Wenngleich es dazu unzählige Aussprüche und Zitate gibt, ist eines der berühmtesten jenes von Antoine de Saint-Exupéry aus seinem herrlichen Werk „Der kleine Prinz“:

Man sieht nur mit dem Herzen gut. Das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar.

Antoine de Saint-Exupéry
in: „Der Kleine Prinz“

„Die Augen“ stehen hier sinnbildlich für die intellektuelle Verarbeitung unserer Sinneseindrücke aus der Außenwelt – und damit für unseren Intellekt als Ganzes, unseren Geist. Vielleicht hat dieses Zitat zur Popularität von Herz-zentrierten Meditationen bei uns im Westen beigetragen. Es existieren eine Menge davon – klassische ebenso, wie „neu erfundene“. Ihnen allen gemeinsam ist, dass sie zur Wahrnehmung des Wesentlichen führen, wie Saint-Exupéry es ausdrückt. Doch man könnte in diesem Zusammenhang auch sagen: „Das Herz hat seine Tücken“ – oder viel mehr „Das Herz und der Geist haben im Zusammenspiel ihre Tücken“.

Der Grund ist ziemlich schnell gefunden. Das Herz trägt oftmals eine Vielzahl an emotionalen Verletzungen in sich und zugleich mag der Geist gerne alles andere sein als still. Schon einer der beiden Zustände – verletztes Herz oder unruhiger Geist – macht es uns extrem schwer überhaupt zu meditieren, geschweige denn auf’s oder im Herzzentrum. Als Yoga– und Meditationslehrer leite ich auch immer wieder Herz-zentrierte Übungen und Praktiken an – und erlebe dann …

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Alles Wellness oder was? – Erinnerungen an ein jährliches Retreat-Ritual

Lesedauer 10 Minuten Eigentlich reise ich jedes Jahr im Januar/Februar für einige Wochen nach Indien für mein persönliches Meditations-Retreat. Ein Rückzug vom Alltag und eine Neuausrichtung für das neue Jahr. Eigentlich. Dieses Jahr eben nicht. Dafür bin ich im „Retreat zuhause“. Und weil ich da mehr Zeit für meine Praxis und alles, was damit zusammenhängt brauche, gibt es diese Woche eine „Gedankenfutter-Konserve“, nämlich einen Text, den ich vor Jahren auf dem Rückweg von Indien als Reflexion meines Praxis-Retreats geschrieben habe. Ein Einblick in den Alltag eines Sadhakas und in die (Yoga-)Philosophie, die dahinter steckt, mich einmal im Jahr wirklich zurückzuziehen. Es geht dabei um die vier Purusharthas: Dharma, Artha, Kama und Moksa.

… Ein Sprung ins Jahr 2017 …

Ich sitze im ICE von Frankfurt Flughafen nach Stuttgart auf der Rückreise von einem vierwöchigen Aufenthalt in Indien. Mein persönliches Meditations-Retreat zum Jahresbeginn. Der dritte Aufenthalt dieser Art in Folge, jeweils im Januar/Februar. Ich komme also aus dem Wellness-Urlaub – das ist zumindest, was viele meiner Bekannten, Freunde und Familienmitglieder denken.

Doch wenn ich ihnen von meinen Tagen erzähle, relativiert sich diese Ansicht ganz schnell, denn obwohl das Ziel dieses Aufenthalts für mich tatsächlich ein „gut sein“ = Wellness ist, oder genauer gesagt ein „besser sein“, erinnert der Tagesablauf eher an den eines Schichtarbeiters, als an den eines Urlaubers. …

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Ein Selbstversuch in Nicht-Anhaftung – ein Jahr ohne Schokolade und trotzdem glücklich

Lesedauer 11 Minuten Am Anfang steht ein Geständnis: Ich bin Schokoholiker. Oder sollte ich heute besser sagen, ich war Schokoholiker? Oder, ich bin ein trockener Schokoholiker? Wer weiß. Was ich jedoch weiß: heute geht es hier im Gedankenfutter um das Loslassen von Gewohnheiten. Um einen spielerischen Selbstversuch, eine tiefsitzende Gewohnheit loszulassen. Mein persönliches Experiment in Nicht-Anhaftung oder in Fachyoginesisch: Prayoga („ein Experiment“) in Anubhava („eine direkte Erfahrung zu erlangen“) zu Vairagya („Nicht-Anhaftung“) durch Svatantra („Selbstständigkeit, eigenes System, Unabhängigkeit“).

Also ein Experiment, um eine direkte Erfahrung von Nicht-Anhaftung zu erreichen, indem ich selbstständig mein eigenes System und meine eigene Herangehensweise wähle. Das Experimentiersystem ist also meine persönliche Beziehung zur Schokolade und die Herangehensweise ist, für einen bestimmten Zeitraum auf Schokolade verzichten und zwar zu einem selbst gewählten Zeitpunkt und nicht im Rahmen von gesellschaftlichen oder spirituellen Konventionen. Also keine „Sieben Wochen ohne“, als äußerlich vorgegebene Fastenzeit. Ein solches selbst-verantwortliches Experiment braucht jede Menge Sankalpa Shakti – also die kombinierte Energie von gutem Vorsatz und Umsetzung. …

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Liebe Deinen Nächsten wie Dich selbst – Eine yogische Perspektive

Lesedauer 4 Minuten Als Kind dachte ich, dass die Nächstenliebe aus dem biblischen Gebot „Liebe Deinen nächsten wie Dich selbst“ bedeutet, anderen bedingungslos etwas Gutes zu tun. Das mag so gelten, aber letztlich ist es erst der zweite Schritt oder anders gesagt, die Konsequenz der Nächstenliebe. Denn, um jemandem bedingungslos etwas Gutes zu tun, müssen wir erst einmal bereit sein, das innere Bewerten sein zu lassen …

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Die Kunst, nur die Milch aus dem Wasser des Flusses des Lebens zu trinken

Lesedauer 5 Minuten Die Yoga-Philosophe bringt immer und immer wieder zum Ausdruck, dass wir die Meister unseres Geistes und damit unseres direkten „Schicksals“ sind. Es ist also nicht anders herum, auch wenn wir im Leben oft handeln, als sei der Geist unser Meister und das „Schicksal“ vollkommen von außen bestimmt. Wir brauchen wieder und wieder die Erinnerung, dass wir die Wahl haben …

7

Unzufriedenheit – Woher kommt diese eigentlich? Was kann man gegen sie tun?

Lesedauer 11 Minuten Unzufriedenheit ist ein heißes Eisen. Sie breitet sich in schwierigen Zeiten aus wie eine Infektion, langsam und kriechend und bringt ihre fiese Schwester mit, die Empörung. Moment mal! Sage ich hier etwa, dass es schlecht ist, unzufrieden zu sein und sich zu empören? – Nein, nicht wirklich! Und: Ja, in gewisser Weise schon. Wie kommt eine solche ambivalente Aussage über Unzufriedenheit und Empörung zustande?