Schlagwortarchiv für: Mond

Lesedauer 3 Minuten

Von Wolfgang Bischoff

Ihr Lieben,

am 13. Januar ist es wieder soweit. Der Januar-Vollmond steht am klaren, kalten Nachthimmel. Lasst uns gemeinsam von 21 bis 22 Uhr still werden und über das Phänomen des Selbststudiums kontemplieren, das immer wichtiger in dieser immer chaotischer werdenden Welt wird.

Es ist eine bedeutende Möglichkeit, das Unterscheidungsvermögen zu schärfen, das die einzige menschliche Fähigkeit ist, die uns in die Freiheit führen kann. Alle anderen Fähigkeiten binden uns an die Welt. Die Beseitigung des Unterscheidungsvermögens mit der Begründung der Erhaltung der Meinungsfreiheit in den Medien kann uns nur in ein verheerendes Chaos führen.

So lasst uns die bedeutenden Worte von Nelson Mandela kontemplieren, die er im Gefängnis geschrieben hat, bevor er der Präsident von Süd-Afrika wurde:

Die Zelle ist der ideale Ort, um sich selbst kennenzulernen, realistisch und regelmäßig die Entwicklung der eigenen Gedanken und Gefühle zu erforschen. Wenn wir unser Fortkommen als Individuen beurteilen, konzentrieren wir uns gern auf äußere Faktoren wie gesellschaftliche Stellung und Beliebtheit, Reichtum und Bildungsstand. Sie sind selbstverständlich wichtig, um den materiellen Erfolg zu messen, und es ist völlig verständlich, wenn viele Menschen sich anstrengen, um all das zu erreichen.

Aber innere Faktoren sind für die Beurteilung unserer Entwicklung als Menschen wohl noch entscheidender. Ehrlichkeit, Aufrichtigkeit, Einfachheit, Bescheidenheit, echte Großzügigkeit, das Fehlen von Eitelkeit, die Bereitschaft, anderen zu dienen – Eigenschaften, die für jede Seele leicht zu erreichen sind -, bilden die Grundlage unseres geistigen Lebens. Eine Fortentwicklung in diesen Bereichen ist nur zu bewerkstelligen, wenn man ernsthafte Introspektion betreibt, sich selbst kennenlernt, seine Schwächen und Fehler. Zumindest gibt einem die Gefängniszelle die Gelegenheit, täglich sein gesamtes Verhalten zu prüfen, Schlechtes zu überwinden und zu entwickeln, was gut ist. Regelmäßige Meditation, sagen wir, 15 Minuten am Tag vor dem Zubettgehen, kann in dieser Hinsicht sehr fruchtbar sein.  Am Anfang fällt es vielleicht schwer, die negativen Bestandteile seines Lebens zu erkennen, doch der zehnte Versuch bringt womöglich reichen Lohn. Vergessen wir nie, dass ein Heiliger ein Sünder ist, der am Ball bleibt.

In diesem Sinne wünsche ich euch eine kontemplative Auseinandersetzung mit den inneren Faktoren des wahren Menschseins. Das nennt man eine kreative Gestaltung von Swadyaya, dem Selbststudium.

In liebevoller Verbundenheit

Wolfgang

 


P.S.:

Am jeweils letzten Freitag des Monats (außer Juli und Dezember) trifft sich mein Online-Jahreskurs zum „Inspiration- und Meditation-Abend“. Siehe die Kursseite auf Agni Online unter folgendem Link: Meditationsabende mit Wolfgang Bischoff


Input von Wolfgang kannst Du über diese Online-Veranstaltungen auf unserem Agni Online Portal bekommen:

 

Lesedauer 3 Minuten

Von Wolfgang Bischoff

Ihr Lieben,

am 15. Dezember erstrahlt am 3. Advent der letzte Vollmond in diesem Jahr. Lasst uns gemeinsam von 21 bis 22 Uhr still werden und über den wunderbaren, ernsthaften Brief von Dietrich Bonhoeffer kontemplieren, den er am 17.Dezember 1943 aus dem Gefängnis an seine Eltern schrieb. In diesen so trüben Zeiten, die uns vermutlich jetzt bevorstehen, können solche Gedanken eine erbauliche Nahrung für unsere Seelen sein:

Aus dem Gefängnis

Liebe Eltern!

Es bleibt mir wohl nichts übrig, als Euch für alle Fälle schon einen Weihnachtsbrief zu schreiben. Ich brauche Euch nicht zu sagen, wie groß meine Sehnsucht nach Freiheit und nach Euch allen ist. Aber Ihr habt uns durch Jahrzehnte hindurch so unvergleichlich schöne Weihnachten bereitet, dass die dankbare Erinnerung daran stark genug ist, um auch ein dunkleres Weihnachten zu überstrahlen. In solchen Zeiten erweist es sich eigentlich erst, was es bedeutet, eine Vergangenheit und ein inneres Erbe zu besitzen, das von dem Wandel der Zeiten und Zufällen unabhängig ist. Das Bewusstsein, von einer geistigen Überlieferung, die durch die Jahrhunderte reicht, getragen zu sein, gibt einem allen vorübergehenden Bedrängnissen gegenüber das sichere Gefühl der Geborgenheit.

Vom Christlichen her gesehen kann ein Weihnachten in der Gefängniszelle ja kein besonderes Problem sein. Wahrscheinlich wird in diesem Hause hier von Vielen ein sinnvolleres und echteres Weihnachten gefeiert werden als dort, wo man nur noch den Namen dieses Festes hat. Dass Elend, Leid, Armut, Einsamkeit, Hilflosigkeit und Schuld vor den Augen Gottes etwas ganz anderes bedeuten als im Urteil der Menschen, dass Gott sich gerade dorthin wendet, wo die Menschen sich abzuwenden pflegen, dass Christus im Stall geboren wurde, weil er sonst keinen Raum in der Herberge fand – das begreift ein Gefangener besser als ein anderer, und das ist für ihn eine wirklich frohe Botschaft.

Von guten Mächten treu und still umgeben
Behütet und getröstet wunderbar.
So will ich diese Tage mit euch leben
Und mit euch gehen in ein neues Jahr.

Von guten Mächten wunderbar geborgen
Erwarten wir getrost, was kommen mag.
Gott ist bei uns am Abend und am Morgen,
und ganz gewiß an jedem neuen Tag.

In diesem Sinne grüße ich euch von ganzem Herzen in Liebe und in tiefem Respekt gegenüber euren wunderbaren Seelen:

In liebevoller Verbundenheit

Wolfgang

 


P.S.:

Am jeweils letzten Freitag des Monats (außer Juli und Dezember) trifft sich mein Online-Jahreskurs zum „Inspiration- und Meditation-Abend“. Letzten Monat, am Freitag 29. November, fand der letzte Live-Abend für dieses Jahr statt.  Im Dezember folgt ein inspirierendes Video mit einer Satsang-Aufzeichnung.

Es besteht jetzt die Möglichkeit, bis Ende des Jahres Zugang zum Kursportal mit allen Aufzeichnungen der Inspirations- und Meditationsabende von 2024, sowie den Materialien und den Bonus-Videos für Juli und Dezember zu bekommen. Siehe die Kursseite auf Agni Online unter folgendem Link: Meditationsabende mit Wolfgang Bischoff

Der nächste Jahreskurs startet dann im Januar 2025 und kann ab etwa 10. Januar gebucht werden. Der Schnupperzugang für den Rest von 2024 ist eine ideale Gelegenheit, diese Gruppenabende kennenzulernen.


Input von Wolfgang kannst Du über diese Online-Veranstaltungen auf unserem Agni Online Portal bekommen:

 

Lesedauer 4 Minuten

Von Wolfgang Bischoff

Ihr Lieben,

am 15. November 2024 ist wieder Vollmond. Nebel- und wolkenbehangen erscheint der Himmel und verbirgt seine unendliche Schönheit, in der dieses Mal vielleicht der Vollmond im Verborgenen strahlen wird. So wird also unsere Vorstellungskraft gefordert sein, das Nichtsichtbare innerlich sehen zu lernen. Um 21 Uhr, jeder an seinem Platz, lasst uns gemeinsam still werden und Kontakt aufnehmen mit diesem mystischen Phänomen, dass wir aus der Geistigen Welt kommen und von den Elementen körperlich gebildet werden, die sich in den Energiezentren, Chakren, zu organisieren beginnen.

Dieses Mal lasst uns das Element ERDE kontemplieren, das das unterste Chakra beherrscht und für unsere Überlebensfähigkeit zuständig ist.

Du kannst ein wenig ERDE in Deiner Hand halten–versuche Dir einmal zu verdeutlichen, wie Dich die ERDE hält.  Sie hält uns, ohne uns zu beurteilen, bedingungslos, immer, ohne Pause und weiß in ihrer Weisheit, dass wir aus ihr entstehen und uns wieder in ihr auflösen werden. Die Erde ist nicht eine tote Materie, sondern voller Leben, bewusster Energie und Licht. Erlebe die ERDE als etwas von Geistigem Durchdrungenes, Göttliches. Sie ist der Ursprung aller mütterlichen Qualitäten und aller Schöpfung. Sie zeigt uns, ohne Urteil sein zu können, aber voller Mitgefühl für jedes Lebewesen, für alles Lebendige.

Sie gibt bedingungslos, erträgt Erniedrigungen, Verletzungen, Vergiftungen gelassen und Geduldig und heilt alles wieder im Laufe der Zeit. Ihre Art ist selbstlose Großzügigkeit, sie gibt, hält und liebt ohne Erwartungen jeglicher Art. Das können wir von ihr lernen. Das kann uns zufrieden machen und uns helfen, ein sinnerfülltes Leben zu leben. Die ERDE lehrt uns, wie wir im Einklang mit unserem Schicksal leben können.

„Die Erde ist ein Energiefeld, die Form der Energie, die das Potential für physische Evolution trägt und enthält. Sie ist reich und vielseitig, und teilt ihren Reichtum großzügig. Sie nährt und unterstützt alles Lebendige ohne Unterschiede zu machen. Sie urteilt nicht und gibt bedingungslos. Sie harmonisiert Gegensätze wie das Leben und den Tod, sie stabilisiert und balanciert. Sie ist ein stilles Zentrum, um das sich Aktivitäten entwickeln. Sie dient selbstlos ohne Pause, sie hat Mitgefühl und Sympathie für alle Leidenden,  sie ist stark, hält und beschützt.

Ein Gebet wird häufig Kindern empfohlen bevor sie das Bett verlassen und die Erde betreten:  Du Mutter Erde, Ursprung der Meere und der Berge, Umgang der Götter, der Schöpfung, ich verneige mich vor Dir. Vergib mir bitte, dass ich Dich mit meinen Füßen berühre.“ schreibt Swami Nityananda in ihrem Buch über die Elemente

Wer eine solche innere Haltung entwickelt, der kann der Erde nichts Schlechtes mehr antun. Der wird sich für den Schutz alles Lebendigen einsetzen.

Konzentriere Dich auf Dein Energiezentrum im Boden der Wirbelsäule und kontempliere dieses Wunder der ERDE.

Ich wünsche Dir eine erkenntnisreiche, stille Stunde.

In liebevoller Verbundenheit

Wolfgang

 


P.S.:

Am jeweils letzten Freitag des Monats (außer Juli und Dezember) trifft sich mein Online-Jahreskurs zum „Inspirations- und Meditationsabend“. Diesen Monat, am Freitag 29. November, findet um 19 Uhr der letzte Live-Abend für dieses Jahr statt. Wie immer werden wir rund 90 Minuten mit Mantra-Invokationen, Meditation, Kontemplation und einem Austausch zur Lebensweisheit aus der Himalaya-Tradition gemeinsam verbringen. Im Dezember folgt dann noch ein inspirierendes Video mit einer Satsang-Aufzeichnung.

Es besteht jetzt die Möglichkeit, an diesem Abend zu einem ermäßigten Schnupperpreis teilzunehmen und gleichzeitig bis Ende des Jahres Zugang zum Kursportal mit allen Aufzeichnungen der Inspirations- und Meditationsabende von 2024, sowie den Materialien und den Bonus-Videos für Juli und Dezember zu bekommen. Siehe die Kursseite auf Agni Online unter folgendem Link: Meditationsabende mit Wolfgang Bischoff

Der nächste Jahreskurs startet dann im Januar 2025 und kann ab etwa 10. Januar gebucht werden. Der Schnupperzugang für den Rest von 2024 ist eine ideale Gelegenheit, diese Gruppenabende kennenzulernen.


Input von Wolfgang kannst Du über diese Online-Veranstaltungen auf unserem Agni Online Portal bekommen:

 

Lesedauer 4 Minuten

Von Wolfgang Bischoff

Ihr Lieben,

es wird Herbst. Am Mittwoch, 18. September 2024, leuchtet der größte Vollmond des Jahres am Himmel und ruft uns dazu auf, still zu werden und das Wesentliche von Unwesentlichem unterscheiden zu lernen. Lass uns wie immer von 21 bis 22 Uhr still werden und den Kontext dieser Zeit des Herbstes zu kontemplieren. Es ist die Zeit, Mut aufzubringen, um sich gegen die düsteren Verirrungen der Menschheit in dieser Zeit zu wappnen. Es ist die Michaelizeit, in der sich der Erzengel Michael auf allen Abbildungen entschieden und mit Liebe ohne jede Negativität gegen das Böse zur Wehr setzt.

Michaeli ist das Jahresfest, das uns daran erinnert, wie wir durch eine innere Schulung, durch eine spirituelle Schulung, durch das Erüben des klaren, unterscheidenden Denkens das Geistige aus der erstarrten Materie erlösen können. In der Wahrnehmung unserer in uns schlummernden Kräfte können wir lernen, unsere Schattenseiten mit Liebe zu umfangen und ihnen dadurch ihre Kraft zu nehmen. Wenn wir Menschen, ohne das klare Denken des naturwissenschaftlichen Zeitalters zu verlieren, den Übergang finden von dem bloß kopfmäßigen Denken zu dem von Kopf und Herz gemeinsam gedachten, schöpferisch-michaelischen Gedanken, dann können wir das Schauen des Geistigen entwickeln.

Die folgende Geschichte kann uns lehren, bei all unseren Aktivitäten das Wesentliche nicht aus dem Blick zu verlieren:

Es war einmal ein Mann, der hatte 12 Kühe, und er liebte seine Kühe. Jeden Morgen und jeden Abend lobte er sie für die vielen Liter Milch, die sie ihm schenkten und für ihre Schönheit. Eines Morgens fiel ihm auf, dass die Milch weniger wurde. „Hm,“ dachte er und beobachtete sieben Tage lang, wie die Milch, die die Kühe gaben, immer weniger wurde. So entschloss er sich, in der nächsten Nacht bei den Kühen zu bleiben, um zu sehen, ob ihm jemand die Milch stiehlt.

Um Mitternacht, er sah gerade zu den Sternen auf, beobachtete er einen besonderen Stern, der immer größer wurde und auf ihn zukam. Wie ein großer Lichtkegel landete der Stern auf der Wiese neben den Kühen und eine strahlende Frau trat aus ihm heraus. Als sie sich den Kühen näherte, wurde ihr Licht immer schwächer und sie erschien wie eine normale Frau. Sie ging zu den Kühen, beugte sich hinunter, molk sie und trank ihre Milch in durstigen Zügen. Der Bauer kam aus seinem Versteck und sprach sie an. „Warum stiehlst Du mir die Milch von meinen Kühen?“ — „Ich bin lange durch den Kosmos gereist und so durstig. Die Milch deiner Kühe ist eine große Wohltat und stärkt mich“, sprach die Sternenfrau.

„Hm,“ sagte der Bauer nachdenklich. „Du bist sehr schön. Wenn du mich heiratest, dann darfst du so viel Milch trinken, wie du willst. Du musst auch nicht zu viel arbeiten. Ich werde das Meiste tun und dich immer gut behandeln. Willst du mich heiraten?“ Die Sternenfrau wirkte nachdenklich und sagte dann sanft und langsam: „Ja, ich will – unter einer Bedingung. Ich habe einen Korb mitgebracht. Wenn du mir versprichst, nie den Deckel zu heben und in den Korb zu schauen, dann will ich dich gern heiraten und bleiben.“ — „Das will ich gern versprechen“, antwortete der Bauer ganz erleichtert.

Sie heirateten und lebten sieben Monate glücklich zusammen. Als eines Tages die Sternenfrau bei den Kühen war, sah der Bauer den Korb in einer Ecke stehen und dachte bei sich, dass es wohl nicht schlimm sein könnte, einmal einen Blick hinein zu werfen. „Sie ist meine Frau“, dachte er, „und dies ist mein Haus, also ist der Korb auch mein auf die eine oder andere Weise“. Er näherte sich dem Korb, fasste den Deckel zaghaft an und lüftete ihn vorsichtig. Er warf einen Blick hinein und vor lauter Überraschung begann er schallend zu lachen. Er lachte so laut, dass seine Frau es hörte und traurig in das Haus kam. „Ich weiß, warum du lachst, du hast in den Korb gesehen, nicht wahr?“, fragte sie ihn betrübt. „Ja, es ist nichts drin! Es ist absolut nichts im Korb drin. So viel um nichts! Nichts ist im Korb!“, lachte der Bauer.

„Nun muss ich gehen, wie ich es dir angekündigt hatte“, sagte die Frau traurig. „Ihr Menschen erstarrt in der Betrachtung und Verherrlichung des Unwesentlichen in dieser materiellen Welt und könnt das Wesentliche gar nicht erkennen. In meinem Korb trage ich den Schatz des Geistigen, der geistigen Welt, aber euch erscheint es wie nichts. Deshalb muss ich jetzt gehen.“ Und sie wurde zu Licht und stieg auf zur geistigen Welt wie ein leuchtender Stern. Der Bauer stand fassungslos und sah, wie sich eine einmalige Chance in Licht auflöste.

 

Ich wünsche euch einem wohltuende, stille Stunde.

In liebevoller Verbundenheit

Wolfgang

 

Lesedauer 2 Minuten

Von Wolfgang Bischoff

Liebe Menschen,

Am Montag, den 19. August 2024 leuchtet der Augustvollmond am azurblauen Himmel. Lass uns wie immer von 21 bis 22 Uhr still werden und diesen wunderbaren Text von Shankara kontemplieren, den er als 12jähriger geschrieben hat:

Das Zerbrechen der Täuschung

Wer ist Dein Weib, wer ist Dein Sohn?
Wie seltsam sind die Wege dieser Welt.
Wer bist Du? Und woher bist Du gekommen?
Sinn’ diesen Dingen nach und ehre Gott.

Unwissenheit umfängt Dich wie ein Meer.
Bedenk des Menschen sinnlos Treiben:

Als Kind dem Spielzeug hingegeben,
Als Jüngling in der Liebe Zauberbann,
Im Alter tief gebeugt von Sorgen—
Und niemals Gottes eingedenk!
Die Stunden fliehen, Jahreszeiten wechseln und das Leben ebbt dahin,
Doch bleibt die Hoffnung stets im Herzen wach.

Geburt bringt Tod und Tod bringt neues Leben:
Dieses Übel bedarf keines Beweises.
Wo aber, Mensch, bleibt Deine Seligkeit?
Es zittert dieses Leben um sein Gleichgewicht
Wie Wasser an dem Rand des Lotusblattes.
Der Weise aber kann uns augenblicklich
die Brücke zeigen über dieses Meer des Wandels.

Wenn müde der Körper und die Haare grau,
Wenn zahnlos und die Hände zitternd,
Der Greis gebückt am Stabe wankt,
Ist noch die Schale seiner Wünsche voll.
Vielleicht wird Leiden Dir Dein Sohn bereiten,
Dein Reichtum garantiert nicht Seligkeit.
Drum blicke eitel nicht auf Deine Güter,
Auf die Familie nicht, noch Deine Jugend.
Denn alles flieht und alles muss sich wandeln.

Erkenne dieses und sei frei.
Geh in des Herren Freude ein.
Such Frieden nicht noch Streit
Mit Sippe, Freunden oder Feind.
Willst Du, Geliebter, Freiheit finden,
Sei gleich zu allen, wer es immer sei.

Ich wünsche euch eine wohltuende, stille Stunde.

in liebevoller Verbundenheit

Wolfgang

Lesedauer 4 Minuten

Diesen Vollmondtext kannst Du dir auch vom Autor Wolfgang Bischoff persönlich vorlesen lassen:

Von Wolfgang Bischoff

Liebe Menschen,

am Samstag, den 22. Juni 2024 ist wieder Vollmond und wir haben nun fast schon wieder ein halbes Jahr erlebt voller wichtiger und unwichtiger Ereignisse und Handlungen. Deshalb möchte ich euch die folgende Geschichte als Anregung erzählen, die ihr in der stillen Stunde von 21 bis 22 Uhr kontemplieren könnt:

Ein weiser, alter Professor wurde von lerneifrigen, jungen Studenten gebeten, seine Lebenserfahrungen in einem Vortrag über „Die sinnvolle Zeitplanung“ darzustellen. Alle saßen aufmerksam da mit Papier und Stiften ausgerüstet, um eifrig mitschreiben zu können. Ruhig und gelassen mit einer wohltuenden, tiefen Stimme begann er seine Ausführungen: „Lasst uns mit einem Experiment beginnen.“

Er zog einen großen Glaskrug unter seinem Pult hervor, stellte ihn vorsichtig hin und füllte ihn dann mit Steinen so groß wie Tennisbälle bis zum Rand. „Ist der Krug jetzt voll?“ fragte er die Studenten. Diese, leicht verwirrt ,antworteten zielstrebig : „Ja“.

„Wirklich,“ fragte er und holte unter dem Pult einen mit Kies gefüllten Becher hervor. Sorgfältig verteilte er den Kies über die großen Steine und schaute zu, wie sich der Kies seinen Weg in den Krug bahnte. Und wieder fragte er die Studenten: „Ist der Krug nun voll?“ – „Wahrscheinlich nicht“, antwortete einer der ganz schlauen.

„Gut“, antwortete er und holte wieder unter dem Pult einen Eimer Sand hervor und kippte diesen in den Krug. Der Sand rieselte in die Zwischenräume und begann diese ganz auszufüllen. „Ist dieser Krug nun voll?“ – „Nein“, antworteten viele im Chor.

Lächelnd holte er unter seinem Pult einen Eimer Wasser hervor und kippte es in den Krug. Dieser war nun bis zum Rand gefüllt.

„Was können wir daraus lernen?“ fragte er.

Ein besonders schlauer Student schlussfolgerte: „Daraus lernen wir, dass wir, selbst wenn wir denken, dass unser Zeitplan schon bis an den Rand voll ist, wir, wenn wir es wirklich wollen immer noch einen Termin oder andere Dinge, die zu erledigen sind, einschieben können.“

„Nein“, antwortete er “ darum geht es nicht. Was wir wirklich aus diesem Experiment lernen können ist folgendes: Wenn man die großen Steine nicht als erstes in den Krug legen würde, dann würden sie später niemals mehr alle hineinpassen.“

Es folgte ein Moment des Schweigens.

„Was sind in eurem Leben die großen Steine? Eure Gesundheit? Eure Familie? Eure Freunde? Eure Träume? Das zu tun, was euch Spaß macht? Dazuzulernen? Für Gerechtigkeit einzustehen? Entspannung? Stille? Sich Zeit nehmen? Oder etwas ganz anderes?“

„Ich habe schmerzlich gelernt in meinem Leben, was wirklich wichtig ist, die großen Steine, an die erste Stelle zu setzen. Wenn wir nur auf Kleinigkeiten achten (den Kies, Sand und das Wasser) verbringt man sein Leben mit Kleinigkeiten und hat nicht mehr genug Zeit für die wirklich wichtigen Dinge im Leben.“

„Welches sind die wirklich wichtigen Dinge in Deinem Leben für Dich, die großen Steine?“ und mit diesen Worten verließ er lächelnd den Saal.

Ich möchte euch mit dieser Geschichte frei nach Stephen Covey anregen, über die wirklich wichtigen Dinge für euch nachzudenken und ihnen Vorrang vor allem anderen in eurem Leben zu geben.
Ich wünsche euch den Mut und die Geduld, aus der tiefen Stille Deines Herzens die wirklich wichtigen Impulsanregungen aufsteigen zu lassen, wahrnehmen zu können und ihnen dann auch in Deiner konkreten Alltagspraxis Würde verleihen zu können.

Ich grüße euch herzlich.

In liebevoller Verbundenheit

Wolfgang

Lesedauer 2 Minuten

Diesen Vollmondtext kannst Du dir auch vom Autor Wolfgang Bischoff persönlich vorlesen lassen:

Von Wolfgang Bischoff

Liebe Menschen,

 

am Donnerstag, 23. Mai erstrahlt der Frühlingsvollmond am azurblauen Himmel. Lasst uns von 21 bis 22 Uhr gemeinsam still werden und die Stille in ihrer erkenntnisreichen Kraft erfahren.

William Blake schreibt:

Sieh eine Welt in einem Körnchen Sand

Und einen Himmel in der wilden Blume,

Greif das Unendliche mit Deiner Hand,

Und fühle Ewigkeit in einer Stunde.

Gerade habe wir Pfingsten erlebt, das Fest der Menschheit, des Zuhörens, des Verstehen-Lernens und des Miteinander Lebens im freilassenden Dialog. Es gibt uns die Gelegenheit darüber zu kontemplieren, wie Frieden in der Welt geschaffen werden kann. Gewalt kann nur Gewalt hervorbringen und sollte von uns nicht unterstützt werden.

Ich wünsche euch allen eine ruhige, besinnliche Stunde.

In liebevoller Verbundenheit

Wolfgang

 

Lesedauer 2 Minuten

Diesen Vollmondtext kannst Du dir auch vom Autor Wolfgang Bischoff persönlich vorlesen lassen:

Von Wolfgang Bischoff

Ihr Lieben,

Am Mittwoch, den 24. April strahlt der Frühlingsvollmond am sternenklaren Himmel. Lasst uns von 21 bis 22 Uhr still werden und über die Essenz der Meditation kontemplieren.

Wenn Du nichts mehr kannst, weil Du vielleicht krank bist oder sonst wie vom Leben aufgesogen bist, wenn Dich das Mantra verlassen hat und Du Schwierigkeiten hast zu kontemplieren, wenn Dein Geist voller unruhiger Bewegungen ist und Du Dich gar nicht wohl fühlst, was bleibt Dir dann?

Mit jedem Atemzug kannst Du in die Tiefe Deines Bewusstseins absinken und Dich mit Deinem reinen Sein, Deiner Achtsamkeit, Deinem Gewahrsein, Deinem Bewusstsein verbinden. Das war immer da, ist immer da und wird immer da sein. Jetzt schaut es verwundert auf Deine Unruhe und Dein Unwohlsein. Wenn Du das erlebst, taucht ein Lächeln in Dir auf und Du bekommst einen schüchternen Eindruck von der ersten, inneren Umhüllung, die dein reines Sein umgibt – Freude, Friede und Glückseligkeit. Mit diesem inneren Bewusstsein kannst Du Dir dann alles in der Welt in Dir und um Dich herum betrachten und erlebst, dass Du Dich damit nicht identifizieren musst.

Ich wünsche euch allen eine besinnliche, friedliche, stille Stunde

in liebevoller Verbundenheit

Wolfgang

 

Lesedauer 3 Minuten

Von Wolfgang Bischoff

 

Liebe Menschen,

am 25. Januar lade ich euch alle ein von 21 bis 22 Uhr still zu werden und nach innen zu lauschen mit wacher Präsenz und einer neutralen Haltung. Aus dieser Haltung heraus kontempliere dann die folgenden Worte einer weisen alten Frau:

„Wenn ich dich bitte, mir zuzuhören, und du fängst an, mir Ratschläge zu geben, hast du nicht getan, worum ich dich gebeten habe. Wenn ich dich bitte, mir zuzuhören, und du fängst an, mir zu sagen, warum ich mich nicht so fühlen sollte, dann trittst du auf meinen Gefühlen herum. Wenn ich dich bitte, mir zuzuhören, und du meinst, etwas tun zu müssen, um mein Problem zu lösen, hast du mich enttäuscht – so seltsam das auch klingen mag.

Hör zu!

Alles, worum ich dich bitte, ist, dass du mir zuhörst, nicht redest oder etwas tust, sondern mir einfach zuhörst.

Wenn du etwas für mich tust, was ich selbst tun kann und muss, trägst du zu meiner Angst und Unzulänglichkeit bei, aber wenn du als einfache Tatsache akzeptierst, dass ich fühle, was ich fühle, egal wie irrational es ist, dann kann ich aufhören, dich überzeugen zu wollen, und kann mich daran machen, es zu verstehen.“

Irrationale Gefühle ergeben einen Sinn, wenn wir verstehen, was dahinter steckt, und wenn das klar ist, liegen die Antworten auf der Hand, und ich brauche keine Ratschläge.

Vielleicht funktioniert das Gebet deshalb manchmal für manche Menschen, weil Gott stumm ist und keine Ratschläge gibt, um die Dinge in Ordnung zu bringen. Gott hört einfach nur zu und lässt dich die Dinge selbst lösen.

Also höre bitte einfach zu. Wenn Du reden willst, warte eine Minute, bis Du dran bist, und ich werde Dir zuhören.“

Ich wünsche euch eine besinnliche, stille Stunde

In liebevoller Verbundenheit

Wolfgang

 

Ankündigung Live-Online-Workshop „Die Kunst des Zuhörens“.

In der heutigen Zeit, in der Menschen Kriege führen und töten anstatt miteinander zu reden, zuzuhören und verstehen zu lernen, wird es immer bedeutsamer die Kunst des Zuhörens kennen zu lernen.

Vom 23. bis zum 25. Februar gebe ich zu diesem Thema ein online Seminar und lade euch alle ein daran teilzunehmen. Bitte meldet euch über das Kontaktformular von Wolfgang Bischoff an.

Kosten des Seminars 400,00 € (Betrag umsatzsteuerbefreit), MLP Bank IBAN: DE31672300004015719736.

Die Güldenholm Stiftung kann euch bei der Bewältigung der Kosten großzügig unterstützen. Anfragen bitte über das Kontaktformular von Wolfgang Bischoff.

Die direkte Anmeldung (mit verschiedenen Zahlungsweisen) ist auch über das agni-online Portal möglich – Nach dem Live Workshop auch auf Abruf – Preis bei Anmeldung über Kursportal 475,00 € (399,16 € zzgl. 19% Umsatzssteuer).

Lesedauer 3 Minuten

Von Wolfgang Bischoff

Ihr Lieben,

Das Jahr 2023 geht mit einer Vollmondnacht am 26. Dezember seinem Ende entgegen. Ich lade euch alle ein, mit mir von 21-22 Uhr still zu werden und einen Jahresrückblick zu unternehmen. Schau dir zunächst die Ereignisse dieses Tages rückwärts an, von dem Moment an, in dem du dich niedergelassen hast, bis zum morgendlichen Aufstehen. Erlaube deinem Geist, alle Tagesereignisse rückwärts hervorzubringen, die für ihn von Bedeutung waren. Schau sie dir an, ohne sie zu bewerten.

Und dann erlaube deinem Geist, rückwärts die Jahresereignisse hervorzubringen, die dein Leben besonders geprägt haben, ohne jede Anstrengung. Schau dir mit Interesse an, welche Ereignisse er hervorbringt und lass diese Gedankenbewegungen gehen, wie sie gekommen sind.

Danach beginne folgenden Gedanken zu kontemplieren: „Der Mensch wird immer mehr Mensch, indem er ein Ausdruck der Welt wird; er findet sich, indem er sich nicht sucht, sondern sich in Liebe wollend mit der Welt verbindet.“

Dieses Innehalten und Stillwerden und sich dann aus dem Erahnen, was die Zukunft auf uns zubringen wird, mit der Welt in Liebe zu verbinden im tätigen Gestalten, das sind praktische Möglichkeiten, sich mit den verwirrenden Weltereignissen zu konfrontieren und anderen dabei zu helfen, damit fertig werden zu können.

Um das tun zu können, dafür wünsche ich euch Zeit und sende euch den Gruß von einer der größten Seelen, die Deutschland und die Welt je gekannt hat – Dietrich Bonhoeffer. Er schrieb aus dem Gefängnis, in dem er am letzten Tag vor der Beendigung des 2. Weltkrieges von dem Hitlerregime zum Tode verurteilt und hingerichtet wurde, folgende Zeilen:

VON GUTEN MÄCHTEN
Von guten Mächten treu und still umgeben,
behütet und getröstet wunderbar,
so will ich diese Tage mit euch leben
und mit euch gehen in ein neues Jahr.

Noch will das alte unsre Herzen quälen,
noch drückt uns böser Tage schwere Last,
ach, Herr, gib unsern aufgescheuchten Seelen
das Heil, für das Du uns bereitet hast.

Und reichst Du uns den schweren Kelch, den bittern
des Leids, gefüllt bis an den höchsten Rand,
so nehmen wir ihn dankbar ohne Zittern
aus Deiner guten und geliebten Hand.

Doch willst Du uns noch einmal Freude schenken
an dieser Welt und ihrer Sonne Glanz,
dann wolln wir des Vergangenen gedenken,
und dann gehört Dir unser Leben ganz.

Laß warm und still die Kerzen heute flammen,
die Du in unsre Dunkelheit gebracht,
führ, wenn es sein kann, wieder uns zusammen.
Wir wissen es, Dein Licht scheint in der Nacht.

Wenn sich die Stille nun tief um uns breitet,
so laß uns hören jenen vollen Klang
der Welt, die unsichtbar sich um uns weitet,
all Deiner Kinder hohen Lobgesang.

Von guten Mächten wunderbar geborgen,
erwarten wir getrost, was kommen mag.
Gott ist mit uns am Abend und am Morgen
und ganz gewiß an jedem neuen Tag.

Dezember 1944

Dietrich Bonhoeffer (1906-1945)

In diesem Sinne wünsche ich euch allen eine gesegnete Weihnachtszeit und ein gesundes Neues Jahr.

in liebevoller Verbundenheit

Wolfgang