Schlagwortarchiv für: Leben

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Diesen Vollmondtext kannst Du dir auch vom Autor Wolfgang Bischoff persönlich vorlesen lassen:

Von Wolfgang Bischoff

 

Liebe Menschen,

am 25. März erstrahlt der Ostervollmond am strahlend blauen Himmel. Lasst uns von 21 bis 22 Uhr still werden und über die Bedeutung des immer wiederkehrenden Osterfestes kontemplieren.

Viele von euch haben mir eine Rückmeldung gegeben, bis Ende März die Fastenzeit mitzumachen. Wir sind also mitten in einer interessanten Feuerübung und gehen auf den Karfreitag zu, an dem die Egozentrizität gekreuzigt wird, sich mit dem Tod verbindet und aufzulösen beginnt und dadurch eine Vereinigung der Gegensätze und Pole, die das Kreuz symbolisiert, oben wie unten, links wie rechts, im 5., dem Kreuzungspunkt, stattfinden kann. Hier bildet sich Bindu, der fünfte Pol als Punkt, durch eine hundertprozentige Konzentration auf diesen einen Punkt. Bindu bedeutet in der Übersetzung aus dem Sanskrit ins Deutsche:

Konzentration der Aufmerksamkeit des Geistes auf den kleinstmöglichen Punkt,
um dadurch
in eine neue Bewusstseinssphäre durchstoßen zu können.

Die Überwindung des Todes kann nun erlebt werden – und die Auferstehung in einen neuen Seinszustand.
 Das Prinzip von Hoffnung, von bedingungsloser Liebe und Mitgefühl beginnt sich zu offenbaren. Das Wesen des Osterfestes beginnt sich zu zeigen. Mit jedem neuen Atemzug erhalten wir eine neue Chance, unser Leben so zu gestalten, das es auf das Licht der Auferstehung und die Überwindung des eigenen kleinen Egos ausgerichtet wird.

Goethe schreibt:

„Von der Gewalt, die alle Menschen bindet, befreit der Mensch sich, der sich überwindet“. 

Rainer Maria Rilke schreibt in dem Gedicht „Der Schauende“, wie der Mensch sich überwinden lernen kann, um den Sieg über den Tod zu erlangen und die Auferstehung zu erleben:

Der Schauende

Ich sehe den Bäumen die Stürme an,
die aus laugewordenen Tagen
an meine ängstlichen Fenster schlagen,
und höre die Fernen Dinge sagen,
die ich nicht ohne Freund ertragen,
nicht ohne Schwester lieben kann.

Da geht der Sturm, ein Umgestalter,
geht durch den Wald und durch die Zeit,
und alles ist wie ohne Alter:
die Landschaft, wie ein Vers im Psalter,
ist Ernst und Wucht und Ewigkeit.

Wie ist das klein, womit wir ringen,
was mit uns ringt, wie ist das groß;
ließen wir, ähnlicher den Dingen,
uns so vom großen Sturm bezwingen, –
wir würden weit und namenlos.

Was wir besiegen, ist das Kleine,
und der Erfolg selbst macht uns klein.
Das Ewige und Ungemeine
will nicht von uns gebogen sein.
Das ist der Engel, der den Ringern
des Alten Testaments erschien:
wenn seiner Widersacher Sehnen
im Kampfe sich metallen dehnen,
fühlt er sie unter seinen Fingern
wie Saiten tiefer Melodien.

Wen dieser Engel überwand,
welcher so oft auf Kampf verzichtet,
der geht gerecht und aufgerichtet
und groß aus jener harten Hand,
die sich, wie formend, an ihn schmiegte.
Die Siege laden ihn nicht ein.
Sein Wachstum ist: der Tiefbesiegte
von immer Größerem zu sein.

Demut und Dankbarkeit entwickeln sich bei der Wahrnehmung des Lichtes, in das Du bei der Auferstehung in ein neues geistiges Sein wiedergeboren wirst. Du beginnst Dich als dieses Licht zu erkennen, das Du eigentlich bist und warst, bevor Du Deinen Namen erhalten hast.

Wenn wir uns die Osterwoche und die Entwicklung hin zur Auferstehung anschauen, dann war sie nur möglich durch die willentliche Konfrontation mit den eigenen Feinden und der uns umgebenden Dunkelheit, den Schattenseiten unserer Persönlichkeit. Judas, die Häscher, der Verrat und die Verurteilung, die Kreuzigung und die Misshandlungen sind alles Symbole dafür. Jesus wehrt sich nicht gegen das Böse, sondern er vereinigt sich mit den Gegenkräften und sagt:

„Jetzt ist eure Stunde gekommen, jetzt hat die Finsternis das Wort.“


Er überwindet das Böse und den Tod dadurch, dass er sich damit vereinigt und somit die Gegensätze in sich in einen harmonischen Zustand bringt. Kampf kann die Spaltung in uns und unter uns nicht überwinden.

In uralten Texten wird das dunkle Zeitalter der Menschheit so beschrieben, als wäre es eine Beschreibung unserer heutigen Zeit:
Armut , Verwirrung, Gewalt gegen die Naturgesetze nehmen zu. Chaos und Naturkatastrophen breiten sich aus. Drogen, Spiele, Konsum, Verbrechen nehmen zu. Das Gesundheitssystem funktioniert nicht mehr.

Kriege finden statt und wirtschaftliche Unsicherheiten nehmen zu. Die Nahrung ist nicht mehr nahrhaft. Korruption überall. Depression nimmt zu. Wut, Gier nach immer mehr ohne Ende, Zorn, Neid und Zweifel bestimmen immer mehr das Handeln der Menschen. Wasser, Luft und Licht werden verkauft. Keine Achtung vor der Spiritualität des Menschen. Die Lauten werden verehrt, die Ernsthaften verlacht. Die Bedeutung vom Feuer als der Vermittler zwischen manifester und unmanifester Wirklichkeit geht verloren. Die Sprache der Menschen beginnt zu verflachen und die Seelen beginnen zu verhungern.

Es ist eine Darstellung der Kreuzigung der Menschheit. 

Das Auferstehungsereignis zeigt jedoch einen Weg heraus aus dieser Dunkelheit und diesem Leiden:
Eine innere Haltung kann sich entwickeln, dass ich das Recht habe, nur das in Anspruch zu nehmen, was genügt, um mich zu ernähren und das Leben zu erhalten. Das Geben und Teilen, das Mitgefühl für Andere breiten sich aus. Wir beginnen die Kinder vor den Umwelteinflüssen zu schützen und schützen einander. Wir erleben uns als Weltbürger und teilen die Sorge für die Welt. Wir beginnen die Natur zu schützen und Mutter Erde zu pflegen, zu achten und zu ehren.

Dankbarkeit, Demut und die Fähigkeit, sich vor Größerem innerlich zu verneigen, beginnen sich zu entwickeln. Das Siegenwollen und der Größenwahn werden von der inneren Kraft – der Tiefbesiegte von immer Größerem zu sein – abgelöst.
 Wir beginnen, Inseln der Schönheit und Stille zu schaffen, an denen die ausgehungerten Seelen zur Ruhe kommen können und Nahrung erhalten. Spirituelle Inseln für die Menschheit erhalten eine immer größer werdende Bedeutung.

All dies sind die Voraussetzungen, um das Licht sehen zu lernen, das wir eigentlich sind, das auszustrahlen beginnt und die Menschheit erfreut. Das ist Ostern – das lässt das Leben mit all seiner Beschwerlichkeit sinnvoll erscheinen.

Ich wünsche euch eine besinnliche, stille Stunde

in liebevoller Verbundenheit

Wolfgang

 

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Von Wolfgang Bischoff

Ihr Lieben,

Das Jahr 2023 geht mit einer Vollmondnacht am 26. Dezember seinem Ende entgegen. Ich lade euch alle ein, mit mir von 21-22 Uhr still zu werden und einen Jahresrückblick zu unternehmen. Schau dir zunächst die Ereignisse dieses Tages rückwärts an, von dem Moment an, in dem du dich niedergelassen hast, bis zum morgendlichen Aufstehen. Erlaube deinem Geist, alle Tagesereignisse rückwärts hervorzubringen, die für ihn von Bedeutung waren. Schau sie dir an, ohne sie zu bewerten.

Und dann erlaube deinem Geist, rückwärts die Jahresereignisse hervorzubringen, die dein Leben besonders geprägt haben, ohne jede Anstrengung. Schau dir mit Interesse an, welche Ereignisse er hervorbringt und lass diese Gedankenbewegungen gehen, wie sie gekommen sind.

Danach beginne folgenden Gedanken zu kontemplieren: „Der Mensch wird immer mehr Mensch, indem er ein Ausdruck der Welt wird; er findet sich, indem er sich nicht sucht, sondern sich in Liebe wollend mit der Welt verbindet.“

Dieses Innehalten und Stillwerden und sich dann aus dem Erahnen, was die Zukunft auf uns zubringen wird, mit der Welt in Liebe zu verbinden im tätigen Gestalten, das sind praktische Möglichkeiten, sich mit den verwirrenden Weltereignissen zu konfrontieren und anderen dabei zu helfen, damit fertig werden zu können.

Um das tun zu können, dafür wünsche ich euch Zeit und sende euch den Gruß von einer der größten Seelen, die Deutschland und die Welt je gekannt hat – Dietrich Bonhoeffer. Er schrieb aus dem Gefängnis, in dem er am letzten Tag vor der Beendigung des 2. Weltkrieges von dem Hitlerregime zum Tode verurteilt und hingerichtet wurde, folgende Zeilen:

VON GUTEN MÄCHTEN
Von guten Mächten treu und still umgeben,
behütet und getröstet wunderbar,
so will ich diese Tage mit euch leben
und mit euch gehen in ein neues Jahr.

Noch will das alte unsre Herzen quälen,
noch drückt uns böser Tage schwere Last,
ach, Herr, gib unsern aufgescheuchten Seelen
das Heil, für das Du uns bereitet hast.

Und reichst Du uns den schweren Kelch, den bittern
des Leids, gefüllt bis an den höchsten Rand,
so nehmen wir ihn dankbar ohne Zittern
aus Deiner guten und geliebten Hand.

Doch willst Du uns noch einmal Freude schenken
an dieser Welt und ihrer Sonne Glanz,
dann wolln wir des Vergangenen gedenken,
und dann gehört Dir unser Leben ganz.

Laß warm und still die Kerzen heute flammen,
die Du in unsre Dunkelheit gebracht,
führ, wenn es sein kann, wieder uns zusammen.
Wir wissen es, Dein Licht scheint in der Nacht.

Wenn sich die Stille nun tief um uns breitet,
so laß uns hören jenen vollen Klang
der Welt, die unsichtbar sich um uns weitet,
all Deiner Kinder hohen Lobgesang.

Von guten Mächten wunderbar geborgen,
erwarten wir getrost, was kommen mag.
Gott ist mit uns am Abend und am Morgen
und ganz gewiß an jedem neuen Tag.

Dezember 1944

Dietrich Bonhoeffer (1906-1945)

In diesem Sinne wünsche ich euch allen eine gesegnete Weihnachtszeit und ein gesundes Neues Jahr.

in liebevoller Verbundenheit

Wolfgang

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Von Wolfgang Bischoff

Liebe Menschen,

am 5. Februar abends um 21 Uhr lade ich euch alle zu einer stillen Stunde der Kontemplation über zwei provozierende Lebensweisheiten ein.

Zwei ganz außergewöhnliche Menschen, Erstens Frau Dr. Elisabeth Kübler-Ross, 78 Jahre,  2004 gestorben, Naturwissenschaftlerin, Begründerin der Sterbeforschung, das Nachrichtenmagazin TIME zählte sie 1999 zu den „100 größten Wissenschaftlern und Denkern“ des 20. Jahrhunderts,  und zweitens Hans Peter Dürr, 85 Jahre, gestorben 2014, Physiker mit dem Forschungsthema der Astrophysik, Alternativer Nobelpreisträger und Gründer des „Global Challenges Networks“, haben nach einem langen, intensiven, aufrichtigen Forscherleben Aussagen über das Leben gemacht, die uns sehr nachdenklich machen sollten. Weiterlesen

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Von Michael Nickel

Die Kultur der Empörung, die uns Menschen polarisiert und unsere Gesellschaft spaltet, und die letzlich unserer Wut und unserem Zorn freien Lauf gewährt, scheint sich in den letzten Jahren wie ein Krebsgeschwür ausgebreitet zu haben. Ein Symptom dafür mögen die vielen sinnlosen Gewalt- und Zerstörungsorgien sein, die sich in Deutschland an Silvester 2022/23 abgespielt haben – ausgeübt von frustrierten, zornigen Menschen, die sich vom Lauf der Welt um das betrogen fühlen, was eigentlich jedem Menschen von Geburt an zustehen sollte: innerer und äußerer Frieden von extremen Lebensbedingungen, seien es Krieg, Vertreibung, Unterdrückung oder Angst davor, sich das Leben nicht mehr „leisten zu können“. Die resultierende Diskussionen fokussiert sich ganz auf die Extreme, auf Schubladen und auf „Bestrafung“ – und vergisst dabei, dass all das nur die Spitze eines Eisberges ist, der in unserer Gesellschaft und in uns einzelnen Menschen tief in dunklen Wassern liegt: Unsicherheit, Enttäuschung, Frustration, Angst und daraus resultierende Wut und Zorn scheinen als latente Aggression überall zu lauern – selbst da, wo man es nicht erwarten würde. Weiterlesen

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Antworten von Pandit Rajmani Tigunait

Frage Agni-Magazin: Wie hängt die Selbsttransformation mit der Yoga-Praxis zusammen? Wann kommt die Praxis des Yoga zu einem Ende?

Pandit Rajmani Tigunait sagt dazu: Selbsttransformation ist das Ziel von Yoga. Wenn unsere Praxis nicht zu einer qualitativen Veränderung in uns führt, ist es keine Yoga-Praxis. Die Selbstveränderung ist das Ziel, und die Yoga-Praxis ist das Mittel, um dieses Ziel zu erreichen. Yoga ist nicht einfach nur eine Reihe von Übungen, Atemtechniken oder verschiedenen Konzentrationsmethoden – Yoga ist eine Mischung aus Philosophie und Praktiken, die uns unsere tiefste Natur bewusst machen sollen. Um dieses Bewusstsein zu erlangen, müssen wir uns auf der Ebene von Körper, Atem und Geist verändern. Weiterlesen

Lesedauer 12 Minuten

Von Pandit Rajmani Tigunait

Vorbemerkung: In den zehn Jahren, die seit dem ersten Erscheinen dieses Artikels (in Englisch) vergangen sind, haben Wut und Gewalt die Welt weiter erschüttert. In den Jahren 2021 und 2022 haben wir den wütenden Angriff auf das US-Kapitol im Zusammenhang mit den Wahlen erlebt, die weit verbreitete Wut, die in vielen Formen zum Ausdruck kam, ausgelöst durch die Anordnungen zur Bekämpfung der Coronavirus-Pandemie, und einen Krieg, der durch die Wut Russlands über die Annäherung der Ukraine an den Westen und den Widerstand gegen den russischen Einfluss ausgelöst wurde. Dies sind nur einige Beispiele von vielen. Dieser Artikel gibt Einblick in die Wurzeln von Wut und Gewalt und bietet eine spirituelle Lösung an.

Seit Jahrhunderten leben wir mit der Hoffnung, dass sich eines Tages die Wahrheit durchsetzen, das Mitgefühl triumphieren und die Liebe alles besiegen wird. Doch hat sich diese Hoffnung jemals erfüllt? Buddha wurde vergiftet, Christus wurde gekreuzigt, und Gandhi wurde erschossen. Und warum? Weil irgendjemand wütend war. Abraham Lincoln und Martin Luther King Jr. haben für ihren Idealismus mit ihrem Blut bezahlt. Was haben wir falsch gemacht? Für mich liegt die Antwort auf der Hand: Wir haben die Botschaft der Wut und die Maßnahmen, die sie erfordert, ignoriert. Weiterlesen

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Von Wolfgang Bischoff

Ihr Lieben,

Am 8.November erstrahlt der Herbstvollmond und bringt die goldgelben, rötlichen Blätter zum Leuchten. Jeder sitzt bei sich zu Hause auf seinem Meditationsplatz  und verbindet sich im Geiste mit allen Meditierenden auf diesem schönen Planeten Erde.

Es ist Herbst geworden,
die Blätter erblühen in goldgelben Farben,
fallen durch die Lüfte
tanzend zu Boden
und werden wieder zu Staub und Asche.

Ein fröhliches, würdiges Schauspiel
offenbart sich uns und zeigt uns
wie Farbenfreude, Tanz und Vergänglichkeit
zusammengehören wie das
Leben und das Sterben.

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Von Wolfgang Bischoff

Liebe Menschen,

zu diesem Sommervollmond am 14. Juni 2022 lade ich euch alle herzlich ein, von 21 bis 22 Uhr still zu werden und den Aufruf an die Menschheit zu kontemplieren, den ich für den wichtigsten in der heutigen Zeit halte :

„O Mensch, halt inne und besinne Dich. O Mensch erkenne Dich selbst“!

Nachfolgend die wunderbaren Lebenserkenntnisse von Kim McMillen. Sie wurden von ihrer Tochter als Buch mit dem Titel „When I Loved Myself Enough“ veröffentlicht:

Als ich mich selbst zu lieben begann,
konnte ich erkennen, dass emotionaler Schmerz und Leid
nur Warnungen für mich sind, gegen meine eigene Wahrheit zu leben.
Heute weiß ich: Das nennt man authentisch sein.

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Lesedauer 3 Minuten

Von Wolfgang Bischoff

Liebe Menschen,

Am 20. Oktober 2021 erstrahlt der Herbstvollmond am Himmel. Lasst uns alle gemeinsam, jede auf ihrem Platz, still werden und an all die Menschen denken, die unser Leben bereichern und uns oft auch fordern, dass wir uns mit unseren größten Schwächen auseinandersetzen müssen.

Es wird kalt und feucht. Der Winter deutet sich an. Die Lebenskräfte ziehen sich zusammen und konzentrieren sich nach innen. Eine Zeit der Besinnung könnte mit diesem Vollmond  beginnen. Die Hast des Lebens und unserer Mitmenschen verleitet uns, vom Leben mehr Tage zu erbitten, weil die Zeit nie auszureichen scheint. Doch jetzt durch die Besinnlichkeit in trüben, dunklen Stunden erhalten wir die Möglichkeit, den Tagen mehr Leben zu geben. Die stille Konzentration kann in der Meditation Intensität entwickeln, die dem Lebensaugenblick Würde verleiht und die Zeit unbedeutend erscheinen lässt. Jetzt können wir den Wahlspruch unserer Schule: „Yoga ist Meditation in Aktion“ verstehen lernen. Durch das Üben der stillen Meditation von 21 bis 22 Uhr wird die Meditation zum Leben und das Leben beginnt eine einzige Meditation zu werden. Weiterlesen

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Von Swami Rama

Dharma war zu allen Zeiten eine große Kraft, um die Menschheit zu beflügeln. Dharma kann uns heute genauso helfen wie in alten Zeiten, aber nur, wenn wir anfangen, die Wahrheit zu leben und nicht nur an sie zu glauben. Wenn wir uns vom Dharma abwenden und uns von der Wahrheit distanzieren, raubt uns das den Seelenfrieden und führt zu Elend. In der Dharma-Praxis wird uns geraten, den Schleier der Unwissenheit abzulegen und Wahrhaftigkeit in unseren Gedanken, Worten und Handlungen zu praktizieren.

Das Wort Dharma hat mehrere Bedeutungen. Nach Ansicht einiger Gelehrter ist die Ausführung von Handlungen Dharma. Nach Ansicht anderer sind Handlungen, die allein durch Rechtschaffenheit aufrechterhalten werden, Dharma. Gemäß der Bhagavad Gita hat das Karma oder die Handlung Brahman (höchste Wahrheit) als Ursprung. Das bedeutet, dass wir Brahman erlangen können, wenn wir unsere Handlungen richtig ausführen. Jede Handlung kann ein Teil des Dharma werden, solange sie auf die Wahrheit ausgerichtet ist. Dharma bezieht sich auf das, was die Menschheit aufrechterhält, stützt und schließlich zu den erhabenen Höhen weltlicher und spiritueller Herrlichkeit führt. Weiterlesen