An Deine Herrlichkeit (Buchauszug aus „Liebe flüstert“)
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Von Swami Rama
Bonuskapitel zum Buch
„Liebe flüstert – Gedichte und Prosa eines Reisenden durch Zeit und Raum. Mystische Liebeserklärungen an die Göttliche Mutter„
O kleiner Lebensstrom, zieh fort aus dieser Abgeschiedenheit.
All deinen Wassern entsage ich; fließe frei und geh deines Wegs.
Mit voller Hingabe möge dein Fließen gut sein;
Nach vielen Tagen werden meine Gefährten dich finden.
O stille Göttin, Du bist eine majestätische Königin unter den Frauen, eine Flamme des Lichts in der dunklen Kammer meines Wesens. Warum hast Du mich verlassen, als ich Dich in Manifestation brauchte? Nichts Weltliches – weder Schönheit, Reiz, noch Versuchungen – erfreut mich. Ich habe ein- und zweimal versucht, Erfüllung im Zeitlichen zu finden, und bin gescheitert. Deine Offenbarung an mich verleiht meinem Geist und meinem Herzen große Kraft und Frische. Du hast mir einen herrlichen Geist gegeben, der Tag und Nacht arbeitet. Auf diese Weise wirke ich.
Ich habe noch nie jemanden gesehen, der meinem Ideal so nahe gekommen ist. Kannst Du verleugnen, dass Du das bist? Ich verehre nicht Deine Gestalt allein, sondern das Licht, das jenseits der Lampe strahlt. Mit großer Ehrfurcht respektiere ich die Architektur Deines Wesens, die bereits in das Bett meiner Erinnerung eingegraben ist. Du bist nicht der Veränderung, dem Tod, dem Verfall und der Zerstörung unterworfen.
Ich hatte die erste Vision Deiner Herrlichkeit, als ich sieben Jahre alt war. Sie erschütterte mein ganzes Wesen. Mein ganzer Körper zitterte, und ich konnte nicht ein Wort zu Deinem Lobpreis murmeln. Man sagte mir, dass Du ein goldenes Licht, ein Leitbild, ein Schutzengel, ein Fackelträger auf dem Wege seist. Diese Erfahrung ist heute noch genauso frisch und jung wie in meiner Kindheit. Oft habe ich versucht, jene Würde zu malen, die auf Deinem Gesicht lächelte. Dein leicht olivfarbener Teint, deine leuchtenden Augen und dein langes, gewelltes dunkles Haar nahmen mich gefangen. Dein Lächeln war sanft und unwillkürlich gewinnend. Je mehr ich von Dir wusste, desto mehr sah ich, dass Dein Gesicht auf bemerkenswerte Weise humorvollen Glanz und unbefangene Würde verband. Wie seltsam, dass der Tod Dir ihr Geheimnis nicht in Deine Ohren flüstern konnte und Dich nicht verändern konnte. In der Tat bist Du jenseits aller Formen und Namen.