Lesedauer 11 MinutenVon Pandit Rajmani Tigunait
Auszug aus seinem Buch „Die Weisheit der Meister des Himalayas„
Der König und das Geheimnis der vierundzwanzig Gurus
Eines Tages, als der große Weise Dattatreya noch ein Kind war, kam der König eines Nachbarlandes, um den Ashram zu besuchen, und weil seine Eltern weg waren, begrüßte der Junge den Gast im Palast. Als Dattatreya für das Wohlergehen des Besuchers sorgte, nahm der König eine innere Freude wahr, welche vom Gesicht des Jungen ausging. Und als er erkannte, dass dies ein spontaner Ausdruck der inneren Schönheit der Seele des Jungen war, war er sicher, dass Dattatreya mit großer Weisheit gesegnet war. Neugierig zu erfahren, wie jemand so jung und zugleich so weise sein kann, befragte der König den Jungen, und der folgende Dialog entfaltete sich.
König: »Ihr habt bei Euren Eltern gelernt?«
Dattatreya: »Es gibt viel zu lernen von allen und allem, nicht nur von meinen Eltern.«
König: »Dann habt Ihr einen Lehrer? Wer ist es?«
Dattatreya: »Ich habe vierundzwanzig Gurus [spirituelle Meister].«
König: »Vierundzwanzig Gurus in so einem zarten Alter? Wer sind diese?«
Das Beste geben – in Bewegung bleiben – ein Licht sein
Dattatreya: »Mutter Erde ist mein erster Guru. Sie lehrte mich, all jene, die mich zertrampeln, zerkratzen und verletzen, liebevoll in meinem Herzen zu halten, genau wie sie es tut. Sie lehrte mich, ihnen mein Bestes zu geben, und erinnerte mich daran, dass die Handlungen jener aus deren Sicht normal und natürlich sind.« Weiterlesen