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Lesedauer 4 Minuten

Diesen Vollmondtext kannst Du dir auch vom Autor Wolfgang Bischoff persönlich vorlesen lassen:

Von Wolfgang Bischoff

Liebe Menschen,

am Samstag, den 22. Juni 2024 ist wieder Vollmond und wir haben nun fast schon wieder ein halbes Jahr erlebt voller wichtiger und unwichtiger Ereignisse und Handlungen. Deshalb möchte ich euch die folgende Geschichte als Anregung erzählen, die ihr in der stillen Stunde von 21 bis 22 Uhr kontemplieren könnt:

Ein weiser, alter Professor wurde von lerneifrigen, jungen Studenten gebeten, seine Lebenserfahrungen in einem Vortrag über „Die sinnvolle Zeitplanung“ darzustellen. Alle saßen aufmerksam da mit Papier und Stiften ausgerüstet, um eifrig mitschreiben zu können. Ruhig und gelassen mit einer wohltuenden, tiefen Stimme begann er seine Ausführungen: „Lasst uns mit einem Experiment beginnen.“

Er zog einen großen Glaskrug unter seinem Pult hervor, stellte ihn vorsichtig hin und füllte ihn dann mit Steinen so groß wie Tennisbälle bis zum Rand. „Ist der Krug jetzt voll?“ fragte er die Studenten. Diese, leicht verwirrt ,antworteten zielstrebig : „Ja“.

„Wirklich,“ fragte er und holte unter dem Pult einen mit Kies gefüllten Becher hervor. Sorgfältig verteilte er den Kies über die großen Steine und schaute zu, wie sich der Kies seinen Weg in den Krug bahnte. Und wieder fragte er die Studenten: „Ist der Krug nun voll?“ – „Wahrscheinlich nicht“, antwortete einer der ganz schlauen.

„Gut“, antwortete er und holte wieder unter dem Pult einen Eimer Sand hervor und kippte diesen in den Krug. Der Sand rieselte in die Zwischenräume und begann diese ganz auszufüllen. „Ist dieser Krug nun voll?“ – „Nein“, antworteten viele im Chor.

Lächelnd holte er unter seinem Pult einen Eimer Wasser hervor und kippte es in den Krug. Dieser war nun bis zum Rand gefüllt.

„Was können wir daraus lernen?“ fragte er.

Ein besonders schlauer Student schlussfolgerte: „Daraus lernen wir, dass wir, selbst wenn wir denken, dass unser Zeitplan schon bis an den Rand voll ist, wir, wenn wir es wirklich wollen immer noch einen Termin oder andere Dinge, die zu erledigen sind, einschieben können.“

„Nein“, antwortete er “ darum geht es nicht. Was wir wirklich aus diesem Experiment lernen können ist folgendes: Wenn man die großen Steine nicht als erstes in den Krug legen würde, dann würden sie später niemals mehr alle hineinpassen.“

Es folgte ein Moment des Schweigens.

„Was sind in eurem Leben die großen Steine? Eure Gesundheit? Eure Familie? Eure Freunde? Eure Träume? Das zu tun, was euch Spaß macht? Dazuzulernen? Für Gerechtigkeit einzustehen? Entspannung? Stille? Sich Zeit nehmen? Oder etwas ganz anderes?“

„Ich habe schmerzlich gelernt in meinem Leben, was wirklich wichtig ist, die großen Steine, an die erste Stelle zu setzen. Wenn wir nur auf Kleinigkeiten achten (den Kies, Sand und das Wasser) verbringt man sein Leben mit Kleinigkeiten und hat nicht mehr genug Zeit für die wirklich wichtigen Dinge im Leben.“

„Welches sind die wirklich wichtigen Dinge in Deinem Leben für Dich, die großen Steine?“ und mit diesen Worten verließ er lächelnd den Saal.

Ich möchte euch mit dieser Geschichte frei nach Stephen Covey anregen, über die wirklich wichtigen Dinge für euch nachzudenken und ihnen Vorrang vor allem anderen in eurem Leben zu geben.
Ich wünsche euch den Mut und die Geduld, aus der tiefen Stille Deines Herzens die wirklich wichtigen Impulsanregungen aufsteigen zu lassen, wahrnehmen zu können und ihnen dann auch in Deiner konkreten Alltagspraxis Würde verleihen zu können.

Ich grüße euch herzlich.

In liebevoller Verbundenheit

Wolfgang

Lesedauer 7 Minuten

Von Michael Nickel

Die Menschheit führt seit Tausenden von Jahren Krieg – ohne Unterlass. Im Jahr 2020, in dem wir uns in Deutschland kollektiv an der Corona-Pandemie gerieben haben und von Kriegen in den Medien kaum etwas zu hören war, tobte dennoch weltweit die Kriegs­maschinerie. Laut letzter Erhebung des Heidelberg Institute for International Conflict Research (HIIK, siehe Conflict Barometer 2020, Heidelberg Institute for International Conflict Research) bestanden 2020 insgesamt 359 größere Konflikte, von denen 220, also rund 60 Prozent gewaltsam ausgetragen wurden. Das HIIK stuft alle Konflikte auf einer Skala von 1 (Streitigkeit) bis 5 (Krieg) ein. Im Jahr 2020 wurde 21 Konflikte in Stufe 5 geführt – ausgewachsene Kriege – und 16 Konflikte in Stufe 4 – begrenzte Kriege. Weiterlesen

Lesedauer 2 Minuten

Von Wolfgang Bischoff


Liebe Menschen,

Am 22. August 2021 ist wieder Vollmond. Um 21 Uhr lade ich euch alle ein, still zu werden, zu lauschen und staunend wie ein Kind zu schauen,  wie sich die überwältigend schöne Innenwelt Deines großartigen Wesens sich zu zeigen beginnt. Weiterlesen

Lesedauer 11 Minuten

Von Pandit Rajmani Tigunait

Auszug aus seinem Buch „Die Weisheit der Meister des Himalayas

Der König und das Geheimnis der vierundzwanzig Gurus

Eines Tages, als der große Weise Dattatreya noch ein Kind war, kam der König eines Nachbarlandes, um den Ashram zu besuchen, und weil seine Eltern weg waren, begrüßte der Junge den Gast im Palast. Als Dattatreya für das Wohlergehen des Besuchers sorgte, nahm der König eine innere Freude wahr, welche vom Gesicht des Jungen ausging. Und als er erkannte, dass dies ein spontaner Ausdruck der inneren Schönheit der Seele des Jungen war, war er sicher, dass Dattatreya mit großer Weisheit gesegnet war. Neugierig zu erfahren, wie jemand so jung und zugleich so weise sein kann, befragte der König den Jungen, und der folgende Dialog entfaltete sich.

König: »Ihr habt bei Euren Eltern gelernt?«

Dattatreya: »Es gibt viel zu lernen von allen und allem, nicht nur von meinen Eltern.«

König: »Dann habt Ihr einen Lehrer? Wer ist es?«

Dattatreya: »Ich habe vierundzwanzig Gurus [spirituelle Meister].«

König: »Vierundzwanzig Gurus in so einem zarten Alter? Wer sind diese?«

Das Beste geben – in Bewegung bleiben – ein Licht sein

Dattatreya: »Mutter Erde ist mein erster Guru. Sie lehrte mich, all jene, die mich zertrampeln, zerkratzen und verletzen, liebevoll in meinem Herzen zu halten, genau wie sie es tut. Sie lehrte mich, ihnen mein Bestes zu geben, und erinnerte mich daran, dass die Handlungen jener aus deren Sicht normal und natürlich sind.« Weiterlesen

Lesedauer 6 Minuten

Von Michael Nickel

In herausfordernden Zeiten wie diesen suchen wir immer wieder nach Halt in innerem und äußerem Frieden. Doch was ist es eigentlich genau, wonach wir da suchen? Was ist denn Frieden? – Was sich so einfach anhört, ist bei näherer Betrachtung ziemlich komplex. Denn Frieden ist mehr als die Abwesenheit von Krieg, Gewalt, sowie äußerer und innerer Unruhe und Sorgen. Wenn wir Frieden als etwas Persönliches, Familiäres, Gesellschaftliches, Ökologisches betrachten und das persönlich definieren, was kommt dabei heraus? – In Mitteleuropa leben wir seit 75 Jahren ohne Krieg. Doch heißt das, wir leben im Frieden? Wenn ich mir die weltweite gesellschaftliche Polarisation ansehe und den laufenden Verteilungskampf um Impfstoff, der offen – und sicher noch mehr hinter den Kulissen – ausgetragen wird, dann sehe ich eher „Unfrieden“ als Frieden. Was mich als Idealist traurig werden lässt…

Doch halt, wir wären ja hier nicht im Gedankenfutter, wenn wir beim Traurig sein stehen bleiben würden. Wir kratzen also mal wieder die Kurve zum  Yoga und fragen uns, was die weitere Yoga-Philosophie zum Thema Frieden zu sagen hat. Und wenn Dir jetzt ein freudvolles dreifaches „Om Shaaanti – shaaanti – shaaanti-hiiiii!“ einfällt, sind wir zumindest schon mal bei einem herrlichen, wenn auch zugegebenermaßen etwas klischeehaften Anfang, aber eben auch noch lange nicht am Ende. Denn es gibt Schriften, die ein weit umfassenderes Verständnis von Frieden vermitteln, als es die meisten modernen Weltanschauungen zusammen auf die Waage bringen.

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