Schlagwortarchiv für: Einfachheit

Lesedauer 3 Minuten

Von Wolfgang Bischoff

Ihr Lieben,

am 13. Januar ist es wieder soweit. Der Januar-Vollmond steht am klaren, kalten Nachthimmel. Lasst uns gemeinsam von 21 bis 22 Uhr still werden und über das Phänomen des Selbststudiums kontemplieren, das immer wichtiger in dieser immer chaotischer werdenden Welt wird.

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Es ist eine bedeutende Möglichkeit, das Unterscheidungsvermögen zu schärfen, das die einzige menschliche Fähigkeit ist, die uns in die Freiheit führen kann. Alle anderen Fähigkeiten binden uns an die Welt. Die Beseitigung des Unterscheidungsvermögens mit der Begründung der Erhaltung der Meinungsfreiheit in den Medien kann uns nur in ein verheerendes Chaos führen.

So lasst uns die bedeutenden Worte von Nelson Mandela kontemplieren, die er im Gefängnis geschrieben hat, bevor er der Präsident von Süd-Afrika wurde:

Die Zelle ist der ideale Ort, um sich selbst kennenzulernen, realistisch und regelmäßig die Entwicklung der eigenen Gedanken und Gefühle zu erforschen. Wenn wir unser Fortkommen als Individuen beurteilen, konzentrieren wir uns gern auf äußere Faktoren wie gesellschaftliche Stellung und Beliebtheit, Reichtum und Bildungsstand. Sie sind selbstverständlich wichtig, um den materiellen Erfolg zu messen, und es ist völlig verständlich, wenn viele Menschen sich anstrengen, um all das zu erreichen.

Aber innere Faktoren sind für die Beurteilung unserer Entwicklung als Menschen wohl noch entscheidender. Ehrlichkeit, Aufrichtigkeit, Einfachheit, Bescheidenheit, echte Großzügigkeit, das Fehlen von Eitelkeit, die Bereitschaft, anderen zu dienen – Eigenschaften, die für jede Seele leicht zu erreichen sind -, bilden die Grundlage unseres geistigen Lebens. Eine Fortentwicklung in diesen Bereichen ist nur zu bewerkstelligen, wenn man ernsthafte Introspektion betreibt, sich selbst kennenlernt, seine Schwächen und Fehler. Zumindest gibt einem die Gefängniszelle die Gelegenheit, täglich sein gesamtes Verhalten zu prüfen, Schlechtes zu überwinden und zu entwickeln, was gut ist. Regelmäßige Meditation, sagen wir, 15 Minuten am Tag vor dem Zubettgehen, kann in dieser Hinsicht sehr fruchtbar sein.  Am Anfang fällt es vielleicht schwer, die negativen Bestandteile seines Lebens zu erkennen, doch der zehnte Versuch bringt womöglich reichen Lohn. Vergessen wir nie, dass ein Heiliger ein Sünder ist, der am Ball bleibt.

In diesem Sinne wünsche ich euch eine kontemplative Auseinandersetzung mit den inneren Faktoren des wahren Menschseins. Das nennt man eine kreative Gestaltung von Swadyaya, dem Selbststudium.

In liebevoller Verbundenheit

Wolfgang


P.S.:

Am jeweils letzten Freitag des Monats (außer Juli und Dezember) trifft sich mein Online-Jahreskurs zum „Inspiration- und Meditation-Abend“. Siehe die Kursseite auf Agni Online unter folgendem Link: Meditationsabende mit Wolfgang Bischoff


Input von Wolfgang kannst Du über diese Online-Veranstaltungen auf unserem Agni Online Portal bekommen:

Lesedauer 4 Minuten

Von Wolfgang Bischoff

Liebe Menschen,

zu diesem Sommervollmond am 14. Juni 2022 lade ich euch alle herzlich ein, von 21 bis 22 Uhr still zu werden und den Aufruf an die Menschheit zu kontemplieren, den ich für den wichtigsten in der heutigen Zeit halte :

„O Mensch, halt inne und besinne Dich. O Mensch erkenne Dich selbst“!

Nachfolgend die wunderbaren Lebenserkenntnisse von Kim McMillen. Sie wurden von ihrer Tochter als Buch mit dem Titel „When I Loved Myself Enough“ veröffentlicht:

Als ich mich selbst zu lieben begann,
konnte ich erkennen, dass emotionaler Schmerz und Leid
nur Warnungen für mich sind, gegen meine eigene Wahrheit zu leben.
Heute weiß ich: Das nennt man authentisch sein.

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Lesedauer 11 Minuten

Von Pandit Rajmani Tigunait

Auszug aus seinem Buch „Die Weisheit der Meister des Himalayas

Der König und das Geheimnis der vierundzwanzig Gurus

Eines Tages, als der große Weise Dattatreya noch ein Kind war, kam der König eines Nachbarlandes, um den Ashram zu besuchen, und weil seine Eltern weg waren, begrüßte der Junge den Gast im Palast. Als Dattatreya für das Wohlergehen des Besuchers sorgte, nahm der König eine innere Freude wahr, welche vom Gesicht des Jungen ausging. Und als er erkannte, dass dies ein spontaner Ausdruck der inneren Schönheit der Seele des Jungen war, war er sicher, dass Dattatreya mit großer Weisheit gesegnet war. Neugierig zu erfahren, wie jemand so jung und zugleich so weise sein kann, befragte der König den Jungen, und der folgende Dialog entfaltete sich.

König: »Ihr habt bei Euren Eltern gelernt?«

Dattatreya: »Es gibt viel zu lernen von allen und allem, nicht nur von meinen Eltern.«

König: »Dann habt Ihr einen Lehrer? Wer ist es?«

Dattatreya: »Ich habe vierundzwanzig Gurus [spirituelle Meister].«

König: »Vierundzwanzig Gurus in so einem zarten Alter? Wer sind diese?«

Das Beste geben – in Bewegung bleiben – ein Licht sein

Dattatreya: »Mutter Erde ist mein erster Guru. Sie lehrte mich, all jene, die mich zertrampeln, zerkratzen und verletzen, liebevoll in meinem Herzen zu halten, genau wie sie es tut. Sie lehrte mich, ihnen mein Bestes zu geben, und erinnerte mich daran, dass die Handlungen jener aus deren Sicht normal und natürlich sind.« Weiterlesen

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Von Michael Nickel

In herausfordernden Zeiten wie diesen suchen wir immer wieder nach Halt in innerem und äußerem Frieden. Doch was ist es eigentlich genau, wonach wir da suchen? Was ist denn Frieden? – Was sich so einfach anhört, ist bei näherer Betrachtung ziemlich komplex. Denn Frieden ist mehr als die Abwesenheit von Krieg, Gewalt, sowie äußerer und innerer Unruhe und Sorgen. Wenn wir Frieden als etwas Persönliches, Familiäres, Gesellschaftliches, Ökologisches betrachten und das persönlich definieren, was kommt dabei heraus? – In Mitteleuropa leben wir seit 75 Jahren ohne Krieg. Doch heißt das, wir leben im Frieden? Wenn ich mir die weltweite gesellschaftliche Polarisation ansehe und den laufenden Verteilungskampf um Impfstoff, der offen – und sicher noch mehr hinter den Kulissen – ausgetragen wird, dann sehe ich eher „Unfrieden“ als Frieden. Was mich als Idealist traurig werden lässt…

Doch halt, wir wären ja hier nicht im Gedankenfutter, wenn wir beim Traurig sein stehen bleiben würden. Wir kratzen also mal wieder die Kurve zum  Yoga und fragen uns, was die weitere Yoga-Philosophie zum Thema Frieden zu sagen hat. Und wenn Dir jetzt ein freudvolles dreifaches „Om Shaaanti – shaaanti – shaaanti-hiiiii!“ einfällt, sind wir zumindest schon mal bei einem herrlichen, wenn auch zugegebenermaßen etwas klischeehaften Anfang, aber eben auch noch lange nicht am Ende. Denn es gibt Schriften, die ein weit umfassenderes Verständnis von Frieden vermitteln, als es die meisten modernen Weltanschauungen zusammen auf die Waage bringen.

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Lesedauer 3 Minuten

Von Michael Nickel

Kennst Du das: Du hast für ein Thema Feuer gefangen und möchtest gerne „fortschreiten“, tiefer und tiefer gehen? Genau das scheint ein wichtiger Teil der menschlichen Natur zu sein. In unserem Yoga drückt sich das ebenso aus, wie in jedem anderen Lebensbereich. All zu schnell geraten wir dabei in die „Komplexitätsfalle“ – die Ansicht, dass komplizierter und spektakulärer besser ist. Warum lassen wir uns im medial geprägten 21sten Jahrhundert im Yoga so sehr von einer Yoga-, Yogi-, Yogini-Bilderflut auf Instagram, Facebook und Co beeindrucken? Bilder, die Menschen in den verdrehtesten Körperhaltungen zeigen und die aus yogischer Perspektive ziemlich sinnlos mit platten Aushängeschildern wie „fortgeschrittene, spektakuläre Praxis“ oder „Yoga-Legende“ kommentiert sind? Weiterlesen