Schlagwortarchiv für: Gebet

Lesedauer 9 Minuten

Von Rolf Sovik

Wir sprechen gerne von Mediengurus, Sportgurus und sogar von Verkaufs- und Marketinggurus, doch die Bedeutung des Begriffs „Guru“ bleibt oft unklar und viele haben Angst vor ihm. Das alte Wort aus dem Sanskrit scheint in unser modernes westliches Bewusstsein gerutscht zu sein und dabei seine spirituelle Bedeutung verloren zu haben. Das ist bedauerlich, denn das Konzept, so nebulös es auch ist, hat in der Yogatradition nach wie vor eine große Bedeutung. Weiterlesen

Lesedauer 5 Minuten

Von Michael Nickel

Rund um Pfingsten 2022 wandelte ich in und um Assisi, sowie in La Verna, auf den Spuren des Heiligen Franz von Assisi. Schon lange fasziniert mich, was dieser spirituelle Meister uns Menschen an Inspiration hinterlassen hat und ich fühlte mich dazu hingezogen, sein Leben etwas zu erkunden, indem ich in die Landschaft und den Raum eintauchte, in der Franziskus einst gelebt hat und die seit Hunderten von Jahren ein Ziel von Pilgern und Suchenden darstellt.

Diese Reise hat mich sehr berührt, weil es am Ende eine Reise zu mir selbst wurde, mit sehr vielen Aspekten der Selbstreflexion. Besonders beeindruckt haben mich dabei die „kleinen“ und auf den ersten Blick vielleicht sogar unscheinbaren Orte seines Wirkens, insbesondere die Felsnischen von La Verna in der Toskana und die kleinen Kapellen Porzinucola, San Masseo und San Damiano, sowie das Felsenkloster Eremo delle Carceri.

Zwei Dinge haben mich dabei besonders fasziniert: Zum Einen die Intensität der Erfahrung einer spirituellen Präsenz – etwas, das in der Yoga-Philosphie als Kshetra (Feld) bezeichnet wird. Man könnte sagen, dass es die Summe all dessen darstellt, was Menschen über die Zeit in diesem Raum an Energie hinterlassen haben – begonnen bei Franziskus, der Heiligen Klara, über ihre vielen Schwestern und Brüdern im Orden, bis hin zu all den Generationen von spirituellen Suchenden bis zum heutigen Tag. Weiterlesen

Lesedauer 10 Minuten

Von Rolf Sovik

Die Dämmerungsstunden – morgens und abends – rufen uns dazu auf, die Reise zurück zu unserem inneren Selbst anzutreten. Deshalb singen die Veden: „O Paar göttlicher Mächte, Nacht und Morgengrauen, kommt heran … wie zwei Boote, bringt uns hinüber.“ In alten Zeiten standen eifrige Sucher früh auf, badeten, führten ihre Rituale durch, rezitierten Mantras und saßen in Meditation. Am Abend spülten sie die Müdigkeit des Tages mit einer weiteren Meditationsphase weg. Auch heute noch sind unter Yoga-Praktizierenden die morgendlichen und abendlichen Übergänge die traditionellen Meditationszeiten.

Die Meditation, die zu diesen Tages- und Nachtzeiten durchgeführt wird, wird Sandhya-Meditation genannt (im Sanskrit bedeutet das Wort Sandhya einen Übergang). Sandhya-Meditationen, die teilweise noch aus vedischen Zeiten stammen, werden auf der ganzen Welt praktiziert. Diese Meditationen durchdringen das tägliche Leben von Millionen von Menschen mit einem Gefühl der Hingabe und Selbstbeobachtung. Wie das frühe Morgenlicht, das die Dunkelheit vertreibt und die Landschaft erhellt, reinigt, erleuchtet und nährt die Sandhya-Meditation den Geist. Weiterlesen

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Von Wolfgang Bischoff

Liebe Menschen,

Am 18. März erstrahlt der Vollmond am Himmel und heißt den kommenden Frühling willkommen. Lasst uns gemeinsam von 21 bis 22 Uhr still werden und den folgenden Text kontemplieren:

In den Yoga Sutras steht:

Es gibt einen ganz einfachen Weg in die Freiheit und zur Befreiung von allem, was uns belastet, bedrückt und behindert zu gelangen, und das ist die Pflege der Anwesenheit Gottes in jedem Lebensaugenblick.

Die Anwesenheit Gottes in jedem Lebensaugenblick zu pflegen, gelingt durch die ununterbrochene Wiederholung des Mantras oder eines Gebetes, die das Göttliche der Geistigen Welt repräsentieren. Die Kraft des stillen Gebetes ist unvorstellbar mächtig.

Es tut mir in der Seele weh, zuschauen zu müssen und nur zu können, wie in der Ukraine Kinder, Mütter und Väter, Freunde und Bekannte brutal erschossen werden, hungern, frieren und nicht das Notwendigste zum Leben haben. Weiterlesen

Lesedauer 3 Minuten

Von Wolfgang Bischoff

Liebe Menschen,

Am 20. Oktober 2021 erstrahlt der Herbstvollmond am Himmel. Lasst uns alle gemeinsam, jede auf ihrem Platz, still werden und an all die Menschen denken, die unser Leben bereichern und uns oft auch fordern, dass wir uns mit unseren größten Schwächen auseinandersetzen müssen.

Es wird kalt und feucht. Der Winter deutet sich an. Die Lebenskräfte ziehen sich zusammen und konzentrieren sich nach innen. Eine Zeit der Besinnung könnte mit diesem Vollmond  beginnen. Die Hast des Lebens und unserer Mitmenschen verleitet uns, vom Leben mehr Tage zu erbitten, weil die Zeit nie auszureichen scheint. Doch jetzt durch die Besinnlichkeit in trüben, dunklen Stunden erhalten wir die Möglichkeit, den Tagen mehr Leben zu geben. Die stille Konzentration kann in der Meditation Intensität entwickeln, die dem Lebensaugenblick Würde verleiht und die Zeit unbedeutend erscheinen lässt. Jetzt können wir den Wahlspruch unserer Schule: „Yoga ist Meditation in Aktion“ verstehen lernen. Durch das Üben der stillen Meditation von 21 bis 22 Uhr wird die Meditation zum Leben und das Leben beginnt eine einzige Meditation zu werden. Weiterlesen

Lesedauer 9 Minuten

Von Michael Nickel

Ja, dieses Gedankenfutter spricht heute vom „Himmel“ – und doch gilt dabei: Nein, es geht nicht um Religion! Es geht um unsere persönliche Weltsicht, genauer gesagt darum, wie wir durch unser persönliches In-die-Welt-Schauen jederzeit vor der Wahl stehen, ob wir unser Leben sprichwörtlich im Himmel oder der Hölle verbringen. Leider sind wir uns dessen oft nicht bewusst. Und noch ein viel größeres „leider“ später, stecken wir dann auch schon im Höllenfeuer und versuchen die Pein zu ertragen, die wir dort finden – im Glauben, dass es gar nicht anders kommen konnte. Dabei hast Du jeden Tag von Neuem die Wahl, wo es morgen hingehen soll: In den Himmel oder die Hölle.

Es geht in diesem Gedankenfutter um Schlaf, um Himmel und Hölle, um Tod, um Wiedergeburt – und das alles im Alltag und nicht erst im nächsten Leben! „Hilfe!“, denkst Du jetzt vielleicht, „wie soll daraus etwas Positives werden, ohne in die Religion abzurutschen?“ Ganz einfach, indem wir bei etwas herrlich Positivem anfangen und dann Schritt für Schritt weitergehen. Wir machen den Anfang beim Schlaf … Weiterlesen

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Von Swami Rama

Wir alle wollen den Sinn des Lebens verstehen. Essen, Schlafen und andere natürliche Funktionen zu erfüllen, ohne den Sinn des Lebens zu verstehen, macht aus dem Menschen ein Tier. Um ein Mensch zu sein, muss man den Sinn des Lebens kennen. Dieses Ziel ist die Befreiung, und die Befreiung kann durch ungebundene Handlungen erreicht werden. Weiterlesen