Schlagwortarchiv für: Heilung

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Von Swami Rama

In jeder Gesellschaft werden den Menschen die Fähigkeiten beigebracht, die sie brauchen, um in ihrer Kultur zu überleben und zu funktionieren: wie man spricht, denkt, arbeitet und die Objekte und Erfahrungen der äußeren Welt erforscht. Wir lernen Wissenschaften wie Biologie, Ökologie und Chemie, um die Welt, in der wir leben, zu verstehen, doch wir werden nicht gelehrt, unsere eigenen inneren Dimensionen zu verstehen oder zu beachten. Wir lernen, uns die Ziele, Moden und Werte unserer Gesellschaft anzueignen, ohne uns vorher selbst zu kennen. Das macht uns unwissend über uns selbst und abhängig von den Ratschlägen und Vorschlägen anderer. Weiterlesen

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Von Pandit Rajmani Tigunait

Wenn wir uns die Welt um uns herum ansehen, erkennen wir, dass sie von unvorstellbarem Leid geprägt ist, und wir fragen uns, warum. Manche Menschen werden von Krankheiten, Hunger und Gewalt heimgesucht, während andere unversehrt durchs Leben gehen. Wir sehen Menschen, die in alle möglichen ungesunden, unethischen und schädlichen Aktivitäten verwickelt sind und denen es scheinbar gut geht, während andere, die ehrlich, fleißig und gutwillig sind, nur Misserfolg erleben. Auf der anderen Seite hören wir von Menschen, die geistig so weit entwickelt waren, dass sie andere heilen und ihr Leben verändern konnten, die aber selbst an schmerzhaften und tödlichen Krankheiten litten. Warum ist das so? Weiterlesen

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Von Rolf Sovik

Wir sprechen gerne von Mediengurus, Sportgurus und sogar von Verkaufs- und Marketinggurus, doch die Bedeutung des Begriffs „Guru“ bleibt oft unklar und viele haben Angst vor ihm. Das alte Wort aus dem Sanskrit scheint in unser modernes westliches Bewusstsein gerutscht zu sein und dabei seine spirituelle Bedeutung verloren zu haben. Das ist bedauerlich, denn das Konzept, so nebulös es auch ist, hat in der Yogatradition nach wie vor eine große Bedeutung. Weiterlesen

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Von Pandit Rajmani Tigunait

Lange bevor wir lernten, die natürliche Welt mit Dämmen, Autobahnen und Wolkenkratzern zu verändern, wussten die Weisen, dass nichts in der Schöpfung getrennt von etwas anderem existiert, dass eine Lebenskraft alles belebt, was ist. Zufrieden mit der Natur und ihren einfachen Behausungen waren die alten Meister aufmerksame Beobachter der natürlichen Welt. Sie wussten, dass Berge und Flüsse, Wind und Wolken, Wasser und Feuer allesamt Lebewesen sind, die ein Bewusstsein besitzen. Sie verstanden den Zusammenhang zwischen dem Gesang der Vögel und dem Wachstum ihrer Ernte. Sie verstanden die Botschaft, die die Natur sendet, wenn Schakale in der Mittagszeit heulen und Ameisen ihre Kolonien verlassen und ihre Eier in höher gelegene Gebiete tragen. Die Weisen beobachteten das empfindliche Gleichgewicht des Ökosystems und die lang anhaltenden Auswirkungen auf alle Aspekte des Lebens, wenn dieses Gleichgewicht gestört wird. Und sie sahen, was wir verlernt haben zu sehen: dass wahres Glück und wahre Erfüllung darauf beruhen, die Verbindung zwischen allem, was in dieser Schöpfung existiert, zu verstehen und zu ehren. Weiterlesen

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Von Pandit Rajmani Tigunait

1972, in dem Jahr, als ich mich an der Universität von Allahabad einschrieb, traf ich einen großen Heiligen, Swami Sadananda, der mich einige der esoterischen Aspekte des Yoga lehrte und mir half, die Richtung meines Lebens zu bestimmen. Eines Sonntagmorgens fand ich ihn in seinem kleinen Ashram auf einem Holzbett unter einem großen Pipal-Baum sitzend. Vor ihm saß ein Herr, der unter so heftigen und häufigen epileptischen Anfällen litt, dass ihn immer jemand begleitete, um sicherzustellen, dass er sich nicht selbst verletzte.

Als ich ankam, war Swamiji gerade dabei, dem Patienten zu erklären, dass die Medizin, die er ihm geben wollte, ziemlich stark war. Dann reichte er ihm eine Substanz, die für mich wie Asche aussah, und sagte: „Nimm diese Medizin jeden Morgen ein, jedoch erst, nachdem du Getreidekörner an Wildvögel verfüttert hast. Hol dir nach deinen morgendlichen Waschungen etwas Gerste, Weizenschrot und andere Körner. Bitte die Vögel, zu dir zu kommen und füttere sie. Sobald sie gefressen haben, nimm diese Medizin ein. Erst dann darfst du deine Mahlzeit einnehmen.“

 

Als der Patient und sein Begleiter gingen, sagte ich: „Swamiji, ich verstehe, dass es wichtig ist, Medizin zu nehmen, doch warum muss er die Vögel füttern?“ – „Du solltest genau beobachten“, antwortete Swamiji. „Wenn er geheilt ist, werde ich es dir erklären.“

Drei Tage lang hungerte der arme Kerl, weil die Vögel das Getreide, das er für sie ausstreute, nicht fressen wollten. Dann, am vierten Tag, nahmen sie seine Gaben an und er begann, die Medizin einzunehmen. Es wurde zu seiner Routine, die Vögel zu füttern, bevor er seinen Tag begann. Nach einem Monat wurden seine Anfälle seltener und innerhalb von sechs Monaten war er geheilt.

Als ich Swami Sadananda um eine Erklärung bat, sagte er: „Vögel sind ein Teil der Natur. Ihre Beziehung zu den Menschen ist nicht mit Egoismus und Erwartungen belastet. Sie sind glücklich, wenn du ihnen dienst, doch es macht ihnen nichts aus, wenn du es nicht tust. Sie handeln allein nach ihrem Instinkt – sie treffen keine persönlichen Entscheidungen und haben keine Pläne. Ihnen zu dienen bedeutet, der Natur zu dienen. Die Natur ist der Speicher für all unsere Karmas, die Eindrücke unserer vergangenen Taten.

Wir können unsere karmische Schuld begleichen, indem wir der Natur dienen, von der wir ein Teil sind.

„In unserem unbewussten Geist“, so fuhr er fort, „liegt der Keim der Krankheit und auch ihrer Heilung. Dieser unbewusste Geist arbeitet immer im Einklang mit der Natur. Mit Natur meine ich nicht nur Pflanzen, Flüsse und den Rest der natürlichen Umgebung. Was wir als Natur bezeichnen, umfasst in Wirklichkeit ein ganzes ursprüngliches Energiefeld, das die Quelle und den Ort dieser materiellen Welt darstellt. Alles und jeder entwickelt sich aus diesem Urenergiefeld, auch unsere natürliche Welt.

„Indem du auf deine Annehmlichkeiten verzichtest und das weggibst, was du für dein Eigentum hältst, bezahlst du deine karmischen Schulden in der feinstofflichen Welt ab. Und genau diese karmischen Schulden sind die Ursache für unser gegenwärtiges Elend. Auch wenn wir keinen Zugang zu unserem eigenen unbewussten Geist haben, können wir unsere karmischen Schulden begleichen, indem wir der Natur dienen, von der wir ein Teil sind.“

Dieser Artikel erschien zuerst in der Autobiographie von Pandit Rajmani Tigunait „Touched by Fire„. Copyright Himalayan Institute USA, mit freundlicher Genehmigung. Übersetzt von Michael Nickel.

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Von Rod Stryker

Ich möchte gerne eine Praxis mit dir teilen, die den Geist nutzt, um Zugang zum feinstofflichen Körper zu erhalten. Sie beginnt mit der Idee, die Intention zu nutzen, anderen zu helfen. Wenn wir jemandem helfen oder ihn heilen wollen, sollten wir uns nicht auf uns selbst verlassen. Verlasse dich stattdessen auf die Kräfte der Natur. Die Natur hat unbegrenzte Ressourcen, während unsere eigenen individuellen Ressourcen begrenzt sind. Der erste Schritt dieser Praxis besteht also darin, dein eigenes Reservoir an Frieden zu stärken und zu füllen. Der zweite Schritt besteht darin, zu lernen, wie du dieses Gefühl an eine andere Person weitergeben kannst.

Worüber wir wirklich reden, ist die Liebe zu bewegen. Bedingungslose Liebe. Und das bedeutet, dass du vielleicht nicht genau weißt, wie und was mit der Person als Ergebnis dieser Infusion von Liebe geschehen soll. Du weißt es nicht und solltest es auch nicht erzwingen. Mit anderen Worten: Du könntest feststellen, dass du eine Vorahnung davon hast, was diese Person braucht oder werden sollte. Doch das ist nicht wirklich bedingungslose Liebe. Bei diesem Angebot erlauben wir der Weisheit der Liebe selbst, durch und zu der Person zu sprechen. Weiterlesen

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Von Rolf Sovik

Die Schriften des alten Indiens sind voll von Geschichten, Mythen und Legenden, in denen sich Philosophie mit Hingabe verbindet. Große Persönlichkeiten tauchen in diesen Erzählungen auf, darunter der Weise Markandeya, dessen Lehren in der Markandeya Purana zu finden sind. Sein Text ist vor allem wegen seiner Schilderung der Herrlichkeit der göttlichen Mutter in Erinnerung geblieben. Markandeya wird auch für seine Vision der kosmischen Sintflut gerühmt, und im Mahabharata ist er ein Ehrengast im Waldlager der heldenhaften Pandava-Brüder. Aber seine Geschichte beginnt schon vor seiner Geburt. Weiterlesen

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Von Wolfgang Bischoff


Liebe Menschen,

Am 16. Mai findet der Pfingstvollmond statt. Lasst uns von 21 bis 22 Uhr still werden, jede an ihrem Platz. Ein besonderes Ereignis in einer ganz besonderen Zeit. Ich habe in einem vorherigen Vollmondtext über das reinigende Feuer des Nabelzentrums geschrieben. Der Nabel als der Schöpfungsknotenpunkt für das Feuer des Inspirierenden, Lebendigen, Transformierenden.

Das Pfingstereignis nun segnet den inspirierten und sich schulenden Menschen mit einem geheiligten Feuer, das sich im Brausen des Windes in die Menschenherzen herab senkt. Ein Wind, wie ein Sturm  beginnt sich von dort so auszudrücken, dass jeder Mensch sich im Herzen berührt fühlt. In seinem innersten Wesen fühlt sich jeder Mensch verstanden, respektiert und in Liebe angenommen. Es ist die Sprache des Herzens, die sich zu offenbaren beginnt aus dem Schöpfungsknotenpunkt des Herzens, dem Ort der Luft, des Windes. Verbunden mit diesem Element ist die Atmung, die alle Menschen miteinander verbindet und der höchste Ausdruck bedingungsloser Liebe ist. So ist auch die innere Haltung von Ehrerbietung, Achtung und Dankbarkeit vor diesem sich immer wieder neu offenbarenden Wunder von Ein- und Ausatmung die Haltung eines Menschen, der sein Leben vom Herzen aus gestaltet.

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Antworten von Pandit Rajmani Tigunait

 

Frage Agni-Magazin: Ich ertappe mich dabei, wie ich über vergangene Traumata, Verletzungen und Ungerechtigkeiten in meinem Leben nachdenke und wütend darüber werde, wie ungerecht das Leben ist. Was kann ich tun, um meinen Geist zu beruhigen?

Pandit Rajmani Tigunait : Die Philosophie des Yoga beginnt mit der festen Überzeugung, dass, egal wer wir sind, egal was wir geworden sind, egal was unsere Vergangenheit war, es immer eine Chance gibt, sich über die schmerzhaften Umstände unserer Vergangenheit zu erheben. Das mag schwer sein, aber es ist nicht unmöglich. Der beste Weg, dies zu tun, ist zu erkennen, dass das, was wir als Ungerechtigkeit empfinden, Teil des göttlichen Laufs der Welt ist. Es ist etwas, das passiert ist und nicht unter unserer Kontrolle stand, als es geschah. Aber es war in den Händen dessen, was den Lauf des Universums bestimmt. Weiterlesen

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Von Wolfgang Bischoff

Liebe Menschen,

Am 18. März erstrahlt der Vollmond am Himmel und heißt den kommenden Frühling willkommen. Lasst uns gemeinsam von 21 bis 22 Uhr still werden und den folgenden Text kontemplieren:

In den Yoga Sutras steht:

Es gibt einen ganz einfachen Weg in die Freiheit und zur Befreiung von allem, was uns belastet, bedrückt und behindert zu gelangen, und das ist die Pflege der Anwesenheit Gottes in jedem Lebensaugenblick.

Die Anwesenheit Gottes in jedem Lebensaugenblick zu pflegen, gelingt durch die ununterbrochene Wiederholung des Mantras oder eines Gebetes, die das Göttliche der Geistigen Welt repräsentieren. Die Kraft des stillen Gebetes ist unvorstellbar mächtig.

Es tut mir in der Seele weh, zuschauen zu müssen und nur zu können, wie in der Ukraine Kinder, Mütter und Väter, Freunde und Bekannte brutal erschossen werden, hungern, frieren und nicht das Notwendigste zum Leben haben. Weiterlesen