Vollmondtext Februar 2021: Indiens Zukunft, selbstbewusste, junge Frauen

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Lesedauer 6 Minuten

Von Wolfgang Bischoff

Liebe Menschen,

Am 27. Februar erstrahlt der letzte Wintervollmond am sternenklaren Himmel. Lasst uns gemeinsam von 21 bis 22 Uhr still werden und über das Wunder der Frauen kontemplieren, die die Hoffnung unserer Welt und unserer Zukunft sind.

Unser Manini-Projekt in Odisha (Indien) hat die Corona und Winterzeit gut überstanden und kann endlich die Tore öffnen für unser lang ersehntes Mädchenschul-Internat. Für 20 Mädchen sind die Gebäude fertig gestellt mit einer Aufnahmemöglichkeit in der Zukunft von 400 Mädchen. Lernbegeistert und erkenntnishungrig freuen sich unsere Mädchen auf das zukünftige Leben und Lernen in diesem zu ihrer Sicherheit abgeschlossenen Mädchen Trakt.

Swami Rama schreibt über Frauen :

„Wenn Frauen eine Veränderung in die Gesellschaft bringen möchten, dann können sie das definitiv. Denn die Frau ist die Architektin der ganzen Gesellschaft und die Architektin des menschlichen Schicksals. Sie baute das Zuhause, sie etablierte die Institution der Familie im Leben. Sie erzieht die Kinder und macht gute Bürger aus ihnen. Das Problem der Frauen heutzutage ist nicht ob Mann oder Frau höher ist. Ich glaube, dass Frauen definitiv höher sind als Männer, Frauen haben die wahre Stärke.  Die Welt braucht ihre Hilfe heutzutage.“

Der Dalai Lama schreibt als einfacher Mönch über die Bedeutung der Frauen:

„Die Mutter spielt eine entscheidende Rolle in unserer Kindheit, und das betrifft alle 7 Milliarden Menschen auf unserem Planeten. In eurem Alter wisst ihr, dass ihr ohne die Liebe eurer Mutter nicht überlebt hättet. So lautet das Gesetz der Natur. Väter spielen zwar eine wichtige Rolle, aber zu Beginn des Lebens kann niemand die Mutter ersetzen. Sie ist die nächste Bezugsperson zum Körper und zum Geist ihres Kindes. Sie hat euch auf die Welt gebracht. Die Erfahrung dieser ursprünglichen Verbindung ist entscheidend. Ihr seid nicht nur von der Muttermilch, sondern ebenso von der mütterlichen Liebe genährt worden. Es ist erwiesen, dass den meisten Menschen, die kein soziales Bewusstsein haben, in ihrer frühen Kindheit Liebe gefehlt hat.

Ich selbst stamme aus einer armen Familie, aus einem kleinen Dorf in einer verlassenen Gegend des Osten Tibets. Trotzdem habe ich mich immer reich gefühlt, was ich der großen Güte meiner Mutter verdanke. Ich kann mich nicht daran erinnern, sie jemals wütend gesehen zu haben, und sie hat den Menschen um sie herum immer Gutes getan. Deshalb betrachte ich sie als meine erste Lehrmeisterin. Sie hat mir das kostbare Geschenk gemacht, mich Mitgefühl zu lehren.

Junge Frauen, ich appelliere an euch, die Mütter der Revolution des Mitgefühls zu sein, die dieses Jahrhundert so dringend braucht. Euch kommt eine besondere Rolle dabei zu, aus der Welt einen besseren Ort zu machen. Es ist erwiesen, dass Frauen empathischer und sensibler sind als Männer und die Gefühle ihres Gegenübers besser wahrnehmen können. Diese Eigenschaften brauchen sie als Mütter. Und in diesem Sinne sind sie Vorbilder für die Menschheit.

Wenn ihr die Vergangenheit betrachtet, werdet ihr feststellen, dass es zu allen Zeiten und auf allen Kontinenten die Männer waren, die für Zerstörung und Krieg verantwortlich waren. Man hat sie als Helden gefeiert, obwohl man sie besser als Kriminelle hätte verurteilen sollen.

In der Ur- und Frühgeschichte herrschte das Recht des Stärkeren. Und da die Muskelkraft der Männer naturgemäß größer war als die der Frauen, wurde die männliche Vorherrschaft festgeschrieben. Im Laufe der Jahrtausende indes veränderten sich die Verhältnisse. Bildung, Kompetenz und Wissen sind in den Vordergrund gerückt. Ich bin entschiedener Feminist und freue mich darüber, dass es immer mehr junge Frauen in Führungspositionen gibt. Außerdem hatte ich die Ehre, bereits viele Staatspräsidentinnen zu treffen.

Liebe junge Frauen von heute, scheut euch nicht, tragende Rollen im politischen und wirtschaftlichen Leben eures Landes einzunehmen. Dann sitzt ihr in den Schlüsselpositionen, um die Revolution des Mitgefühls voranzutreiben.

Werdet Leader, denn wir brauchen euch, um die Liebe und das Mitgefühl in die Welt zu bringen! Helft mir in der Erfüllung meines Traums: dass eine jede der mehr als 200 Nationen der Welt von einer Frau geführt wird! Es gäbe weniger Kriege, weniger Gewalt, weniger soziale und wirtschaftliche Ungerechtigkeit. Vor allem glaubt nicht, dass ihr, um in diese Leitungspositionen zu kommen und sie auszufüllen, die gleichen Mechanismen anwenden müsst wie die Männer. Die wahre Kraft kommt aus der Liebe und dem Mitgefühl. Je zahlreicher ihr werdet, die die Macht in diesem Sinne ausüben, desto weniger Gewalt wird es geben.

Junge Frauen dieses Jahrhunderts, seid die Pionierinnen der größtmöglichen aller Revolutionen!“

Dalai Lama aus seinem Buch „Der neue Appell des Dalai Lama an die Welt – Seid Rebellen des Friedens“ (Hrsg. Sofia Stril-Rever, 2020 erschienen im Benevento-Verlag).

In diesem Sinne bauen wir an der Mädchenschule in Odisha in unserem Manini-Projekt. Diese jungen Frauen sind die Hoffnung Indiens und der Welt. Sie zu integren, ethisch und moralisch reinen Menschen zu erziehen und durch unsere Erziehung mitzuhelfen, dass ihre wahre, großartige, innere Natur  zur vollen Entfaltung kommen kann, ist die Sinnerfüllung unseres Handelns.

So wollen wir gesunde Menschen erziehen, nicht gehorsame, ausgebrannte. Menschen, die den Mut haben sich auf Augenhöhe kreativ und konstruktiv auseinanderzusetzen und nicht in hierarchischen Verhältnissen untergehen. Menschen, die sinnstiftend arbeiten und leben, nicht gewinnorientiert.

Wir wollen ihnen helfen, nicht höher hinaus zu streben, sondern mehr in die Tiefe zu gehen. Wir wollen ihnen helfen nicht immer schneller zu werden, sondern langsamer. Wir wollen ihnen helfen nicht größer und immer weiter zu werden, sondern näher aneinander zu rücken, um verletzlicher, ehrlicher  zu werden und mit mehr Mut zu Fehlern.

So passt diese Entwicklung zu dem herannahenden Frühling, dem Aufblühen der Natur in die prachtvolle Schönheit der vielfältigen Farben und Formen.

Ich wünsche euch eine besonders stille und erkenntnisreiche Stunde.

in liebevoller Verbundenheit
Wolfgang

 

Die Bilder im Beitrag stammen direkt aus dem Projekt der Mädchenschule von Manini e.V., welches der Agni Verlag ideell und mit Spenden unterstützt. Informationen über Spendenmöglichkeiten, entweder direkt an den Verein Manini e.V. oder über betterplace.org, finden sich auf der Webseite von Manini e.V.

 

 

 

Wolfgang Bischoff
Wolfgang Bischoff

Wolfgang Bischoff ist Dipl. Psychologe und Psychotherapeut, Internationaler Berater und Mentor für Führungspersönlichkeiten in der Industrie und Wirtschaft in Europa, Amerika und Indonesien und Inhaber und Gründer der Human Culture Academy Deutschland. Inspiriert durch seinen spirituellen Lehrer Swami Rama gründete Wolfgang 1981 das Himalaya Institut e.V., dem er als spiritueller Leiter verbunden bleibt. Er gründete außerdem die Unternehmensberatung „Güldenhorm Institut“ und die „Güldenholm Stiftung“ zur Unterstützung von besonders begabten Studenten und zur Erhaltung, Pflege und Veröffentlichung von Menschenweisheitsgut. Er ist Miturheber von Human Excellence, einer Synthese aus westlichen und östlichen Persönlichkeitsentwicklungskonzepten, sowie Mitinitiator des PoWer-Programmes (Partnership for Water Education and Research) der UNESCO. Webseite: www.humancultureacademy.com

https://humancultureacademy.com/

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