Wie man den Lebenszweck verwirklicht
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Von Swami Rama
Buchauszug aus Pandit Rajmani Tigunait:
Die Weisheit der Meister des Himalayas – Die Philosophie des Yoga in Geschichten für ein erfülltes und glückliches Leben,
als direktes Zitat von Swami Rama.
Der Sinn des Lebens ist es, sich selbst auf jeder Ebene zu verstehen. Die Hindernisse, die sich aus der körperlichen Ebene deines Seins ergeben können, vermögen wir zu verhindern, indem wir ganzheitlich leben: eine ausgewogene Ernährung zu uns nehmen, yogische Übungen zu praktizieren, die vier primitiven Triebe – Essen, Schlafen, Sex und Selbsterhaltung – zu regulieren und pünktlich ins Bett zu gehen und aufzustehen.
Lebensglück ist eine Schöpfung deines Geistes
Doch nachdem man die Dynamik des körperlichen Wohlbefindens erkannt und etabliert hat, erkennt man, dass wahres Glück nicht vom Körper kommt: Glück ist die Schöpfung des Geistes. Ein ungesunder Körper kann Hindernisse für Frieden und Glück schaffen, aber ein gesunder Körper trägt sehr wenig zum Glück bei. Es ist der Geist, der gesund gemacht werden muss, der diszipliniert und unter Kontrolle gebracht werden muss. Der Atem ist der Schlüssel, um dies zu erreichen.
Ein Mensch ist weder Körper noch Geist allein: Ein Mensch ist auch ein atmendes Wesen. Körper und Geist werden durch die Stärke der pranischen Kraft zusammengehalten, und der Atem ist die wichtigste Manifestation dieser Kraft. Solange Menschen atmen, sind sie am Leben, denn der Atem schafft eine Verbindung zwischen Körper und Geist. Die Atmung funktioniert wie ein Zollbeamter, der alles registriert, was von beiden Seiten exportiert und importiert wird. Nach Ansicht der Upanishaden ist der Atem wie eine Bienenkönigin. Der Körper und der Geist mit all ihren Organen und Fähigkeiten folgen dieser Bienenkönigin.
Der Grad an Gesundheit und körperlicher Stärke, den du durch einen ganzheitlichen Lebensstil gewinnst, kann durch das Üben von Pranayama verfeinert und gefördert werden. Und wenn Sucher so weit fortgeschritten sind, dass sie dies tun können, haben sie die Fähigkeit, subtilere Ursachen von Störungen zu erkennen, die direkt aus dem Geist kommen. In diesem Moment müssen sie sich der inneren Reise, der Praxis der Meditation, verpflichten.
Die Strömungen und Gegenströmungen in deinem Leben meistern
Der Strom des Lebens ist gefüllt mit unzähligen und mysteriösen Strömungen und Gegenströmen. Und nachdem man sich zunächst um Meditation bemüht und einen gewissen Grad an Fortschritt bemerkt hat, kann man unbewusste Erinnerungen und Gewohnheitsmuster erleben, welche aus den Tiefen des Unterbewusstseins auftauchen. An dieser Stelle können sie nicht aus ihrem eigenen unbewussten Material, ihren Samskaras entkommen – noch besteht die Notwendigkeit zu entkommen. Auf der festen Grundlage von Vairagya stehend – Nicht-Anhaftung – und mit Hilfe der systematischen Praxis von Meditation und Kontemplation, kann man dann tief in sich hineintauchen. Man kann die subtilen Ursachen von Gewohnheitsmustern erforschen, die dem Bewusstsein bisher unbekannt waren, und danach zur Sicherheit dieses festen Bodens zurückkehren. Auf diese Weise erlangt man ein für alle Mal die Freiheit von den eigenen Samskaras. Der Geist ist frei von allen bewussten und unbewussten Sorgen. Er ist wie ein klarer Spiegel. Und in diesem Spiegel wird Atman, das innere Selbst, spontan reflektiert.
Die Kenner der Wahrheit, diejenigen, die die gesamte Reise vom Anfang bis zum Ende abgeschlossen haben, teilen die Aspekte des Lebens in drei Kategorien ein: sterblich, halbsterblich und unsterblich. Der Körper, der Atem und der bewusste Geist sind der sterbliche Teil des Menschen. Am anderen Ende des Spektrums steht die Seele, das innere Selbst, welches unsterblich ist. Dazwischen liegt der unbewusste Geist, der halb-sterblich oder halb-unsterblich ist. Der sterbliche Teil unseres Seins durchläuft den ständigen Wandel von Tod, Verfall und Zerstörung. Er wird geboren, und eines Tages stirbt er. Welche Handlungen wir auch immer durch diesen sterblichen Teil von uns selbst ausführen – ob physisch, verbal oder mental – sie erzeugen Eindrücke im Unterbewusstsein. Sie werden dort in Form von Samskaras gespeichert und veranlassen unseren Geist, unsere Sinne und unseren Körper, weitere Handlungen vorzunehmen.
Sobald du jedoch die Freiheit von den Samskaras erlangst, erkennst du, dass du reiner Atman bist
Dieser Teufelskreis endet nie, wenn wir nicht die Techniken der spirituellen Disziplin anwenden. Denn zum Zeitpunkt des Todes, wenn Körper und Bewusstsein auseinanderfallen, sind die Menschen noch am Leben und verweilen im Unterbewusstsein. Und dort zwingen die Samskaras der unerfüllten Wünsche das Unbewusste, die Natur zu bitten, ihnen einen neuen Körper zu geben. Und so durchlaufen die Menschen den Prozess der Wiedergeburt.
Sobald du jedoch die Freiheit von den Samskaras erlangst, die im unbewussten, halb-sterblichen Teil deines Seins gespeichert sind, erkennst du, dass du reiner Atman bist, das ewige Selbst, das weder Geburt noch Tod unterliegt. Eine so verwirklichte Person ist „unsterblich“.