Zeitpunkt Edition 11:
Meditation verändert unseren Blickwinkel und unser Handeln
Lesen oder Zuhören? Du hast die Wahl! - Lass Dir den Beitrag von unserer KI-Stimme Anisha vorlesen!
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wenn ich am Nachmittag im Badezimmer aus dem Fenster schaue, dann strahlt die Sonne durch die dichte Krone einer wunderbaren Rotbuche, die auf dem Nachbargrundstück steht. Es ist immer wieder erstaunlich, wie sich dieser Anblick mit jedem Tag im Jahreslauf verändert. Vor wenigen Tagen waren die Baumkrone noch viel weniger dicht und die Blätter beinahe grün-orange, während sie jetzt schon richtig ins Dunkel-Rot, ja beinahe Schwarz-Rot geht.
Ich liebe diesen alten Baum, auch wenn er uns viel Arbeit beschert und ihn manche aus der Nachbarschaft wohl am Liebsten weg haben möchten. Natürlich hält er uns in Sachen „schwäbischer Kehrwoche“ auf Trapp. Auch wenn er auf dem Nachbargrundstück steht, lässt er im Herbst und Winter wohl knapp zwei Drittel seiner Blätter auf unser Grundstück fallen. Und da alle Nachbarn über unseren Weg zu Ihren Häusern gehen müssen wir wegen der „Pflicht zur Verkehrssicherung“ immer schön die Blätter wegkehren. Auch im Frühjahr – man sollte es kaum glauben – beschenkt uns dieser Baum mit reichlich Segen von oben. Jedes dieser wunderbaren roten Blätter ist nämlich erst mal schützend eingehüllt, wenn es herauswächst – und sobald es sich entfaltet, fällt diese Hülle nach unten.
Und so geht es gerade weiter mit der Arbeit, die dieser Baum im Jahresverlauf macht. Letzten Sommer war er so dick von weißen Buchenblattläusen bedeckt, dass sich deren zuckerige Ausscheidungen als feines Kristallzuckerpulver über den Weg verteilte. Wäre ja nicht weiter schlimm, wenn es nicht doch ab und zu regnen würde und der ganze Weg dann klebt, als hätte man die Zuckerglasur von der Torte direkt auf den Weg aufgespachtelt.
Der Baum als Kühlmaschine und Kosmos
Ich weiß, die bisherige Beschreibung des Baumes hört sich wie eine Last an – doch was ich hier geschrieben habe, ist nur das, was die meisten Nachbarn so sehen. Für mich ist dieser Baum viel mehr. Wenn ich morgens aus dem Bad-Fenster schaue, dann ist es mir oft, als würde diese Buche ihre Krone wie eine schützende und segnende Hand über das Haus halten. Und tatsächlich ist es auch so, wenn man es genau betrachtet. In den immer plagend-heißer werdenden Sommern gewährt uns dieser Baum ein Geschenk, das beinahe unbezahlbar ist: er schenkt uns ein kühles Mikroklima! Ein Baum dieser Größe hat schließlich dieselbe Kühlleistung wie ungefähr zehn Kühlschränke. Unter diesem Gesichtspunkt bräuchte jede Siedlung viel mehr Bäume.
Doch dieser Baum ist noch viel mehr. Jeden Abend flattern zwei Tauben und etliche Amseln in einem oft bizarr anmutenden Tanz darin umher, bis alle ihren Schlafplatz gefunden haben. Am Morgen und am Vormittag flötet unermüdlich eine Mönchsgrasmücke Ihre wunderbare Melodie. Den ganzen Tag über turnen zwitschernd Kohlmeisen und Blaumeisen, Buchfink und Grünmeisen durch die Äste auf der Suche nach kleinen Insekten, die ihnen als Nahrung dienen. in anderen Worten: diese Rotbuche ist ein ganzer Kosmos in sich selbst.
Meditation verändert unseren Blickwinkel und unser Handeln
Und so laden uns abertausende solcher Bäume in unseren Städten und Siedlungen dazu ein, die Welt immer wieder im Licht von anderen Perspektiven zu sehen! Damit bringt uns dieser wundervolle Baum und seine vielen Aspekte auf geradem Weg zu „Edition 11“ des Agni-Magazins. Denn diesmal soll es um die Welt im innen und im Außen gehen, wie wir sie sehen und wie Meditation diese Welt in uns und um uns formt. Denn genau das geschieht, wenn wir regelmäßig zur „Innenschau“ in der Meditation nach innen gehen: wir beginnen uns selbst und die ganze Welt, den ganzen Kosmos in anderem Licht zu sehen – und basierend auf diesem „veränderten Blickwinkel“ agieren wir anders in der Welt, als wir es ohne unsere Meditation getan hätten.
Die Welt und Wir … Wie Meditation im Innen und Außen wirkt
Das Agni-Magazin bietet Dir diesmal also wieder einige hochkarätige Artikel zum Thema Meditation, sowohl was Hintergründe betrifft, als auch die Praxis. Wir tauchen aber auch wieder wie gewohnt in die yogaphilosophischen Gefilde. Es ist also wieder eine bunte Mischung, die in dieser Edition 11 zusammen gekommen ist:
Den Anfang bildet unser Leitartikel von Pandit Rajmani Tigunait „Unser Planet und wir: Die inspirierenden Lehren der tantrischen Seher für eine nachhaltige Zukunft“ und er erklärt uns in einem weiteren Beitrag, „Wie Yoga-Praxis unser Karma beeinflusst„. Etwas esoterischer wird es in seinem Beitrag „Surya Vijnana, die solare Wissenschaft, und die transformierende Kraft des Feuers„.
Swami Rama lädt uns ein, Meditation aus verschiedenen Blickwinkeln zu betrachten: „Meditation: Die universelle Wissenschaft für innere Heilung„, „Meditation ist nicht das, was Du denkst!„, und „Vier Wege, um deine Meditation zu verbessern„.
Rolf Sovik nimmt uns in verschiedene praktische Aspekte von Meditation mit: „Verbessere Deine Meditationshaltung! – Tipps für den Einstieg und die Optimierung„, „So bleibst Du in der Meditation wach! Hintergründe, Vorbereitung und 7 Tipps zum Wachbleiben“ und er inspiriert uns zu guter Gesellschaft: „Gründe eine Yoga-Studiengruppe! – Gute Gründe, die dafürsprechen und wie man vorgeht„.
In der Kategorie Frage & Antwort inspiriert und Pandit Rajmani Tigunait mit einem bunten Strauß an Yogaphilosophie: „Yoga Sutra: Das zeitlose Handbuch für innere Entfaltung„, „Was ist Mauna oder die Praxis der Stille? – Hintergründe und Tipps für die Praxis“ und „Was ist Sri Vidya? In welchem Verhältnis steht diese Philosophie zur Himalaya-Tradition?“.
Dazu einige weitere Artikel, die sich bis zur nächsten Edition noch erweitern werden und hunderte von Artikeln aus früheren Editionen. Das alles kostenlos, als Inspiration für Dich – denn meine Mission mit dem Agni Verlag ist es, uns allen traditionelle Wege aufzuzeigen für ein freudvolles, menschliches zusammenleben auf einem wunderbaren Planeten. Wenn Dich das anspricht, dann findest Du mehr konkrete Inspiration in unseren Büchern und mit jedem dieser Bücher, die Du Dir oder anderen schenkst, unterstützt Du diese Mission und erlaubst es uns, auch in Zukunft, das inspierierende Agni-Magazin weiterhin kostenlos hier im Netz für Euch bereit zu stellen.
Lässt Du Dich von der Gewohnheit abstumpfen?
Wir haben diesmal in der Artikel-Auswahl bewusst auf das Thema Ukraine-Krieg verzichtet, weil die Omnipräsenz dieses Themas einerseits viele von uns belastet. Andererseits schein nach über einem Jahr Krieg in Europa eine Art Gewöhnungseffekt eingetreten zu sein. Doch genau hier müssen wir aufpassen. Darum gilt es in Sachen Krieg, wie mit dem Beispiel der Rotbuche oben, immer wieder den Perspektivwechsel zu suchen, anstatt in unserer eingeschränkten Wahrnehmung zu verweilen. So schrecklich dieser Krieg ist, wir dürfen nie vergessen, dass solche furchtbaren Zeiten auch immer die Chance bieten, mit uns selbst ins Klare und ins Reine zu kommen hinsichtlich dieser polarisierenden Themen rund um Krieg und Konflikt.
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Nach wie vor findest Du hier im Agni-Magazin einige hilfreiche Artikel aus der Yoga-Perspektive. Insbesondere unser Buch „Warum wir kämpfen – Yoga-Weisheit zu Krieg und Frieden: Inspirationen und achtsame Übungen für Gewaltlosigkeit, Mitgefühl und anhaltenden Frieden in deinem Umfeld und der Welt“ von Pandit Rajmani Tigunait gibt Dir die Möglichkeit, zu verstehen, wie Konflikte im Großen und im Kleinen entstehen und Eskalieren – und wie Du durch gelebte Yoga-Philosophie einen Beitrag zu einer friedlicheren Welt in Deinem Umfeld leisten kannst.
Der Agni Verlag wird fünf Jahre alt!
Kaum zu glauben, aber wahr – der Agni Verlag wird dieses Jahr fünf Jahre alt! Wir werden das im Laufe des Jahres noch gebührend feiern. Wir beginnen damit am 18. Mai mit einem Jubiläumsangebot. Stay tuned und schau wieder vorbei!
Bis dahin wünsche ich frohes schmökern und viele Möglichkeiten zur Introspektion in der Meditation und zum anschließenden Perspektivwechsel in Deinem Blick auf die Welt.
Herzlichst,
Dein Michael
Michael Nickel, der Autor dieses Beitrags und Gründer-Verleger des Agni Verlags, übersetzt und verlegt nicht nur Bücher zu Yoga, Yoga-Philosophie und Lebensweisheit, er bietet auch Yoga– und Meditations-Kurse und -Stunden an, die Dich in die Ruhe führen. Er gibt auch regelmäßig Workshops zum Atem und zu Yoga Nidra. Alle Kursangebote und offene Stunden von Michael laufen auch online. Siehe www.santosha-yoga.de für weitere Infos.
Meditation verändert unseren Blickwinkel und unser Handeln