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Lesedauer 2 Minuten

Von Wolfgang Bischoff

Liebe Menschen,

Ich lade euch herzlich ein, am 7. März um 21.00 Uhr in eine stille Stunde der Konzentration und Meditation einzutauchen. Dies könnte der Beginn einer 40-tägigen Fastenzeit sein, die dann bis Anfang April dauern würde. Wir leben gerade in der christlichen Fastenzeit vor dem Osterfest.

Uns ist diese Zeit bekannt durch die Tapasübungen, die wir nach jedem Seminar in der Yogalehrausbildung vorschlagen. Tapas und Fasten bedeutet, ein Feuer anzuzünden. Ein Feuer der Reinigung, ein Feuer des Bemühens, ein Erkenntnisfeuer, sich mit den eigenen Widerständen zu beschäftigen und sie zu unseren Lehrmeisterinnen zu machen.

Flachbildschirme, Fernsehfilme, Werbespots können einem sehr viel Geld, Aufmerksamkeit und Lebensqualität rauben. Was könnten wir alles mit dieser wertvollen Zeit anfangen: Tagebuch schreiben, Ordnung schaffen, ein Buch lesen, mit anderen Menschen zusammen sein, ihnen zuhören und lauschen lernen.

„Oh, Seele besinn Dich, Deine Taten, besinn Dich!“

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Lesedauer 10 Minuten

Von Rolf Sovik

Der Schmerz negativer Emotionen – unsere Sorgen, Ängste, Eifersucht und Wut – ist genauso real wie körperlicher Schmerz. Obwohl wir mit unseren emotionalen Schmerzen genauso natürlich umgehen wie mit einem verstauchten Knöchel oder einem entzündeten Zahn, sind emotionale Schmerzen oft schwer zu lindern. In Zeiten der Angst kann es zum Beispiel schwierig sein, zu erkennen, wovor wir Angst haben. Wut hat oft mehr damit zu tun, dass wir unser Revier verteidigen, als dass wir wissen, worauf wir wütend sind. Und Traurigkeit über eine verlorene Beziehung kann leicht mit Bitterkeit oder Sehnsucht nach einem neuen Partner verwechselt werden. Wenn wir emotionalen Schmerz angehen wollen, müssen wir lernen, uns selbst klar zu sehen.

Emotionalen Schmerz zu lindern ist schwieriger, wenn wir defensiv reagieren. Die beiden gängigen Methoden, um mit dieser Art von Schmerz umzugehen – ihn zu unterdrücken oder ihn auf die Welt um uns herum zu projizieren – bieten nur vorübergehende Erleichterung. Unterdrückung ist das Bemühen, unangenehme Gedanken und Gefühle aus dem Bewusstsein zu verdrängen (nicht an sie zu denken), doch sie tauchen einfach wieder auf, wenn wir uns nicht vor ihnen schützen. Projektion bedeutet, dass wir die Ursache für unsere Gefühle jemandem oder etwas außerhalb von uns selbst zuschreiben – zum Beispiel das Wegschleudern eines Golfschlägers nach einem schlechten Schlag. Indem wir unsere Wut auf den Schläger projizieren, trennen wir uns für einen Moment von der Frustration, einen schlechten Schlag gemacht zu haben, doch damit ist nichts gelöst.

Emotionalen Schmerz zu lindern ist schwieriger, wenn wir defensiv reagieren.

So schmerzhaft negative Emotionen auch sind, bieten sie doch die Möglichkeit, unter die Oberfläche unseres Geistes zu blicken und Bereiche unseres Lebens zu untersuchen, die wir normalerweise vermeiden. Dabei lernen wir, uns selbst klar zu sehen und unsere negativen Gefühle an der Quelle aufzulösen. Doch wenn wir uns von Abwehrreaktionen leiten lassen oder von unseren unangenehmen Gefühlen überwältigt werden, verlieren wir die Perspektive. Yoga bietet eine praktische Alternative: die Möglichkeit, den mit negativen Emotionen verbundenen Schmerz zu bewältigen, indem wir uns bewusster machen, wie wir atmen. Die Atembewusstheit kann uns helfen, unsere Abwehrhaltung zu reduzieren und die Quellen des emotionalen Schmerzes anzugehen. Schauen wir uns an, wie das funktioniert. Weiterlesen

Lesedauer 6 Minuten

Von Swami Rama

Buchauszug aus seinem Buch
Die Wissenschaft vom Atem – Eine praktische Einführung in Atmung, Atemachtsamkeit und Pranayama

Die Atmung ist die wichtigste Funktion des Körpers. Doch die meisten Menschen sind sich der einfachen Tatsache nicht bewusst, dass der Atem nicht gleichmäßig durch die beiden Nasenlöcher fließt. Manchmal ist ein Nasenloch aktiver als das andere, und manchmal kann es weniger aktiv werden als das andere. Denn auf jeder Seite des Septums, welches die beiden Nasenlöcher trennt, gibt es Strukturen, die als Nasenmuscheln bezeichnet werden und den Weg des Luftstroms innerhalb der inneren Nase regeln. Diese Nasenmuscheln sind von einer Schleimhaut bedeckt, die aus Schwell­­körpern besteht. Die Schwellung der Nasenmuscheln ver­ändert die innere Konfiguration der Atemwege und kann so den Luftstrom einschränken oder sogar blockieren. Dies erklärt den ungleichen Atemfluss durch die Nasenlöcher.

Der Ausgleich des Atemflusses beruhigt den Geist, und in Zu­stän­den tiefer Meditation ist dieser gleichmäßige Fluss offen­sicht­lich.

Eines der Ziele der yogischen Atemtechniken ist es, den Luftstrom in den Nasenflügeln auszugleichen. Dies ist eine Voraussetzung für die Deaktivierung der Nadis Ida und Pingala und die Öffnung des blockierten Sushumna Nadi. In Kürze werden wir eine Atemtechnik namens Nadi Shodhana oder die Reinigung der Nadis betrachten, deren Praxis zu einem Ausgleich des Atems in den rechten und lin­ken Nasenlöchern und dann zur Öffnung des Sushumna Nadi führt. Der Ausgleich des Atemflusses beruhigt den Geist, und in Zu­stän­den tiefer Meditation ist dieser gleichmäßige Fluss offen­sicht­lich. Weiterlesen

Lesedauer 7 Minuten

Von Michael Nickel

Der Mensch ist ein Tier, das sich doch von den übrigen Tieren unterscheidet. Die Philosophien der Menschheitsgeschichte werden nicht müde, dies zu betonen, unter Bezug auf unseren großartigen Intellekt. In der Tat ist der menschliche Intellekt (von lateinisch intellectusErkenntnisvermögen, Einsicht, Verstand) ein großes Geschenk, was uns das Universum im Laufe unserer Evolution zuteil werden ließ. Eines der faszinierendsten Kinder unseres Intellekts ist die schiere, grenzenlose Kreativität, die der menschliche Geist an den Tag legen kann. Sei es, um rein mentale Konstrukte aufzubauen – wie etwa komplexe Geschichten und Theorien. Oder noch viel augenfälliger, in der Art und Weise, wie der Mensch immer ausgefallenere physische und zunehmend auch virtuelle Objekte erschafft, zu seinem eigenen Nutzen und zu seinem Amüsement oder seiner ästhetischen Befriedigung – oder allem zusammen. Weiterlesen

Lesedauer 5 Minuten

Von Rolf Sovik

Der Atem ist ein Vehikel zur Vertiefung der Konzentration und zur Entdeckung stiller Quellen der Freude. Zwei Techniken, die weitreichende Auswirkungen haben können, sind Nadi Shodhana und Sushumna-Atmung. In diesen Übungen werden die beiden großen Energieformen im Körper-Geist koordiniert und die Aufmerksamkeit wird auf den zentralen Strom des Atems gelenkt. Durch die Aufrechterhaltung des Bewusstseins auf diesem zentralen Strom beginnt ein Prozess der Transformation, der zu einem beständigen und ruhigen Geist führt. In diesem Beitrag werden wir uns auf die Sushumna-Atmung konzentrieren. Weiterlesen

Lesedauer 5 Minuten

Von Michael Nickel

Stress und Anspannung sind die Ursache vieler unserer (Zivilisations-)Erkrankungen. Doch nicht nur das: sie sind auch die Begleiterscheinung von Krankheiten. Und mehr noch: sie fallen für sich genommen schon in die Kategorie „Krankheit“! Bestehen Stress oder Anspannung über längere Zeit oder gar als Dauerzustand, bringen sie uns aus dem Gleichgewicht. Wir mögen es nur daran merken, dass wir ein wenig mehr „unter Strom stehen“ und vielleicht gereizter sind. Das bedeutet jedoch, dass sie sowohl unsere mentalen und emotionalen Prozesse aus der Balance oder „der Bahn“ werfen, aber eben zusätzlich auch eine Menge biochemischer Prozesse im Körper, wie etwa unseren Hormonhaushalt, den Zellmetabolismus oder allgemein gesprochen den Zustand unseres autonomen Nervensystems und damit alle Stoffwechselfunktionen, die von diesem beeinflusst werden. Weiterlesen