Vollmondtext August 2022: Du kannst alles erreichen, wenn du mit offenem Herzen und offenem Geist praktizierst
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Von Wolfgang Bischoff
Liebe Menschen,
Am 12. August erstrahlt der Vollmond und läutet so langsam die Herbstzeit ein. Die Jahre gehen schnell vorüber, jedoch ist die Zeit etwas sehr Relatives. Sie ist sehr bedeutsam in der Welt der Realität, des Werdens. In der Welt des reinen Seins jedoch verliert sie an Bedeutung. Zu dieser Welt des Seins lasst uns gemeinsam, jede an ihrem Platz, Kontakt aufnehmen. Lasst uns still werden und den Augenblick in seiner Schönheit, seiner Erhabenheit genießen.
Ich möchte mit euch eine Erfahrung teilen, die ich mit Swami Rama hier in meinem Haus erlebt habe und seine Unterrichtung danach. Es gibt viel Kritik an Swami Rama, aber seine Unterrichtung war einmalig, einfach und wesentlich. Immer wieder wies er darauf hin, dass wir zwischen der Welt der Form, seiner individuellen Person, unterscheiden lernen müssen und dem, was die Meister des Himalayas lehren, was zeitlos und inspirierend ist.
Swami Rama war dreimal in meinem Haus, um meine Familie und unser Institut zu besuchen. Während seines zweiten Aufenthalts rief er mich frühmorgens gegen 4 Uhr und fragte nach einem wichtigen Brief eines Arztes. Ich sagte ihm, dass dieser Brief auf meinem Schreibtisch in meinem Büro 15 Minuten von uns entfernt läge und fragte ihn, ob ich hinüberlaufen und ihn holen solle. Er sagte: „Nein, nicht nötig, knie Dich hin und öffne Deine Hände nach oben, schaue zur Decke … – aus der Luft kam der Brief wie ein Schmetterling geflogen. Als ich den Brief in meinen Händen hielt, war das Wunder vorbei und er fragte mich, was ich denke.
Ich antwortete, dass ich überrascht sei und ob er mich dieses Siddhi lehren könne. Er antwortete: „Sei geduldig und praktiziere jeden Tag die einfache Methode der Atemwahrnehmung und der Meditation. Wenn du selbstlos in deinen Handlungen und ehrlich, voller Liebe und Hingabe in deiner Meditation bist, wird alles, was für dein besonderes Schicksal wichtig ist, von selbst geschehen. Du musst nichts tun. Erkenne die Tatsache, dass du nicht einatmen und nicht ausatmen kannst. Jedes Ein- und Ausatmen bekommst du jeden Augenblick neu als Geschenk, für das du nichts zu tun hast, von einer Macht, die dich liebt und respektiert, wie du bist, mit all deinen Schwächen und Stärken. Das zu erkennen wird dir die Kraft des Nicht-Handelns zeigen, während du wahrhaftig und ehrlich die Meditation im Leben auf dem Weg des selbstlosen Dienstes für die Menschheit praktizierst.“
Also fragte ich ihn, warum er die Bücher Pfad des Feuers und des Lichts, 1 und 2, geschrieben hat. Und er antwortete: ‚Ich bedauere, dass ich Band 1 geschrieben und veröffentlicht habe. Es ist ein Wissen, das nicht veröffentlicht werden sollte, aber ich wurde dazu überredet, es zu tun.‘
Ich sagte, dass all die beschriebenen Praktiken mir den Eindruck eines sehr komplizierten, harten Lebens vermittelten und dass ich vielleicht mehrere Leben bräuchte, um etwas Wichtiges zu erreichen. Er antwortete: „Nein, das ist nicht wahr. Du kannst alles in diesem Leben erreichen, sogar in diesem Moment, wenn du lernst, mit offenem Herzen und offenem Geist zu praktizieren, nichts zu tun und dich nur als Zeuge zu erleben. Die Wahrheit wird auf ihre eigene Weise zu dir kommen, du musst dich nur dafür öffnen. Werde ein guter Empfänger, die Himalaya-Meister senden ihre Botschaften die ganze Zeit, du empfängst sie nur nicht.“
So ermutigte er mich, niemanden zu imitieren, nicht einmal Swami Veda, der in sich selbst eine große Seele war, aber von niemandem kopiert werden kann. Er sagte, finde dein eigenes Schicksal durch selbstloses Dienen und eine einfache Art der Meditation, indem du nichts anderes tust, als es zu genießen, still zu sitzen, still zu werden und dich wie ein kleines Kind über alles zu wundern, was dann von selbst geschieht.
Meiner Meinung nach ist das der einfachste Weg und gleichzeitig die komplexeste Praxis, die er mir je gegeben hat, und ich habe mein ganzes Leben gebraucht, um diese Einfachheit zu lernen. Von da an habe ich versucht, ein Leben im Dienste anderer zu führen und fast jeden Tag um 3 Uhr morgens zu praktizieren. Ich versuche, den Menschen zuzuhören und habe aufgehört, sie zu belehren. Stattdessen habe ich mein Herz und meinen Geist geöffnet, gelernt, Fragen zu stellen und den Menschen, der vor mir sitzt, zu verstehen. Ich hörte auf, so zu tun, als sei ich ein Lehrer, und begann, ein Freund zu werden, der liebevoll mit anderen teilt, was die himmlische Welt mir zeigt. Seitdem genieße ich das Leben, weil es leicht und schön geworden ist, und verliere die Härte der Anstrengung und die Gier nach geistigen Errungenschaften. Sie kommen von selbst, wenn man ehrlich und rein genug ist. So verstand ich allmählich seine Lehre: „Wenn du in der Meditation einen Schritt vorwärts machen willst, mache zuerst zwei Schritte in deiner ethischen Entwicklung der Selbstverwirklichung (gemäß den Yamas und Niyamas).“
Ich wünsche euch eine wohltuende, mühelose, stille Stunde.
In liebevoller Verbundenheit
Wolfgang