Vollmondtext Dezember 2020
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Von Wolfgang Bischoff
Liebe Menschen,
der letzte Vollmond dieses Jahres 2020 beginnt sich am Himmel zu zeigen. Er fordert uns auf, am Mittwoch, den 30.12.20, um 21 Uhr für eine Stunde gemeinsam still zu werden, um die Erfahrungen des alten Jahres anzuschauen, ohne sie zu bewerten. Für das neue Jahr können wir uns dann vornehmen, uns mit dem Göttlichen, der Kraft und dem Bewusstsein der geistigen Welt zu verbinden. Folgende Geschichte kann uns vielleicht dabei helfen:
Ein König wurde von einem Herausforderer gefragt, ob er die folgenden Fragen beantworten könne:
Der König konnte diese Fragen nicht beantworten und wie es damals die Gewohnheit war, bat er seinen Priester zu sich und forderte ihn auf, diese Fragen zu beantworten. Sollte er es können, würde er ihn reich beschenken. Sollte er es nicht können, würde er ihn töten. Der Priester bat sich acht Tage Bedenkzeit aus.
Nach acht Tagen waren ihm immer noch keine befriedigenden Antworten eingefallen und er bekam Angst und wurde ganz mutlos. Sein Diener fragte ihn nach seinem Befinden und er berichtet dem Diener seine Not. Dieser bot klar und entschlossen seine Hilfe an und war bereit für seinen Herrn zum König zu gehen, um die Fragen zu beantworten.
Der König war erstaunt, akzeptierte aber diesen Tausch und drohte dem Diener, dass ihn umbringen lassen werde, wenn er die Fragen nicht beantworten könne. Der Diener war damit einverstanden und forderte nun von dem König, dass er den Platz des Lehrers einnehmen müsse, und er, der König, den Platz des Schülers unter dem Lehrer.
So saß nun der Diener auf dem Stuhl des Königs und der König zu seinen Füßen. Nun wurde die erste Frage gestellt: „Wo sitzt Gott?“
Die Kuh wurde wieder weggeschickt und Milch wurde gebracht. „Wo ist die Butter?“, fragte der Diener, „Ist die Butter in der Milch vorhanden?“
Nun wurde die nächste Frage gestellt: „In welche Himmelsrichtung schaut Gott: Nord, Süd, Osten oder Westen?“
Daraufhin wurde die Frage gestellt: „Was tut Gott?“
Der König war erstaunt über die lehrreichen Antworten des Dieners und machte ihn zum Lehrer und Priester.
Alles, auf das wir schauen, ist ein Blick in die Vergangenheit und dadurch übersehen wir die außergewöhnliche Schönheit dieses einen Augenblicks, der gleich wieder Vergangenheit ist. Den Blick auf unsere Herkunft zu richten, die Kraft der geistigen Welt, kann nur gelingen durch die Entwicklung einer wachen Achtsamkeit in jedem Augenblick. Yoga bedeutet, jedem Lebensaugenblick Würde zu verleihen. Das kann nur gelingen, durch die Entwicklung einer wachen Aufmerksamkeit. Mit deren Hilfe kannst Du auf Entdeckungsreise Deiner wunderbaren Innenwelt gehen.
„Und wär das Aug nicht sonnenhaft, die Sonne könnt es nie erblicken und wär in uns nicht Gottes eigne Kraft, wie könnt uns Göttliches entzücken.„
So lasst uns im neuen Jahr gemeinsam auf Entdeckungsreise gehen, um in unseren Herzen die Quelle unseres Seins zu entdecken. Dazu müssen wir mit Liebe und Hingabe und Geduld allen Ballast wegräumen, solange, bis die leuchtende innere Stille, Frieden und Liebe, sich Dir im innersten Deines Herzens als Deine wahre Natur offenbaren.
Frei zu sein, um in jedem Lebensaugenblicke das Wesentliche von Unwesentlichem unterscheiden zu können, dabei kann uns diese stille Stunde helfen. Ich wünsche euch allen diesen klaren Blick für das Wesentliche in diesem Neuen Jahr.
In liebevoller Verbundenheit
Wolfgang