Vollmondtext Oktober 2021: Dem Lebensaugenblick Würde verleihen
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Von Wolfgang Bischoff
Liebe Menschen,
Am 20. Oktober 2021 erstrahlt der Herbstvollmond am Himmel. Lasst uns alle gemeinsam, jede auf ihrem Platz, still werden und an all die Menschen denken, die unser Leben bereichern und uns oft auch fordern, dass wir uns mit unseren größten Schwächen auseinandersetzen müssen.
Es wird kalt und feucht. Der Winter deutet sich an. Die Lebenskräfte ziehen sich zusammen und konzentrieren sich nach innen. Eine Zeit der Besinnung könnte mit diesem Vollmond beginnen. Die Hast des Lebens und unserer Mitmenschen verleitet uns, vom Leben mehr Tage zu erbitten, weil die Zeit nie auszureichen scheint. Doch jetzt durch die Besinnlichkeit in trüben, dunklen Stunden erhalten wir die Möglichkeit, den Tagen mehr Leben zu geben. Die stille Konzentration kann in der Meditation Intensität entwickeln, die dem Lebensaugenblick Würde verleiht und die Zeit unbedeutend erscheinen lässt. Jetzt können wir den Wahlspruch unserer Schule: „Yoga ist Meditation in Aktion“ verstehen lernen. Durch das Üben der stillen Meditation von 21 bis 22 Uhr wird die Meditation zum Leben und das Leben beginnt eine einzige Meditation zu werden.
Oh Mensch halt inne und besinne Dich!
Die göttliche Quelle in mir, segne meine Hände,
dass sie behutsam seien,
dass sie halten können, ohne zu Fesseln zu werden,
dass sie geben können ohne Berechnung,
dass ihnen innewohne die Kraft, zu trösten und zu segnen.Die göttliche Quelle in mir, segne meine Augen,
dass sie Bedürftigkeit wahrnehmen,
dass sie das Unscheinbare nicht übersehen,
dass sie hindurchschauen durch das Vordergründige,
dass andere sich wohlfühlen können unter meinem Blick.Die göttliche Quelle in mir, segne meine Ohren,
dass sie die unendliche Stimme zu erhorchen vermögen.
dass sie hellhörig seien für die Stimme der Not,
dass sie das Unbequeme nicht überhören,
dass sie verschlossen seien für Lärm und Geschwätz.Die göttliche Quelle in mir, segne meinen Mund,
dass er Anvertrautes bewahre,
dass nichts von ihm ausgehe, was verletzt und zerstört,
dass er heilende Worte spreche.
Die göttliche Quelle in mir, segne mein Herz,
dass ihm innewohne die Liebe,
dass es Wärme schenken und bergen kann,
dass es Leid und Freude teilen kann,
dass es reich sei an Verzeihung.
Gebet nach St. Martin (4. Jahrhundert)
Ich wünsche euch eine wohltuende, stille Stunde.
In liebevoller Verbundenheit,
Wolfgang