Von schneebedeckten Gipfeln zu veganem Eiersalat – Zehnmal Lebensfreude mit Michael Nickel
Lesen oder Zuhören? Du hast die Wahl! - Lass Dir den Beitrag von unserer KI-Stimme Anisha vorlesen!
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Kurzinterview mit Michael Nickel
Los geht’s lieber Michael, lass uns über Lebensfreude reden:
Worüber hast Du Dich heute schon gefreut?
Über das Rotkehlchen das bei uns im Garten wohnt und das dort mit seinem schönen roten Bauch mit den Christrosen-Blüten im winterlichen Garten um die Wette strahlt – ganz besonders, wenn die Sonne so wie vorher kurz heraus kommt. Einfach herrlich!
Was bedeutet »Lebensfreude« für Dich?
Meine persönliche Lebensfreude ist meine eigene Schöpfung! Ganz im Sinne des fast gleichlautenden Zitates von Swami Rama. Früher dachte ich, meine Lebensfreude sei von allen möglichen Dingen und Menschen in der Welt abhängig. Aber das ist sie nicht. „Die Freude am Leben zu sein“ ist tief in uns verankert. Seit ich dies als persönliche Erfahrung gemacht habe, sind von außen stimulierte Freuden, wie das Rotkelchen oder Blumen im Garten, einfach ein i-Tüpfelchen obendrauf, oder die Sahnehaube, die das „leckere“ Am-Leben-Sein, noch schmackhafter machen.
Welche körperliche Aktivität bereitet Dir so richtig Freude?
Im Hochgebirge unter den hohen Bergen eine richtig anstrengende Trekking-Tour machen. Wenn ich dabei an meine eigenen Grenzen komme und mich unter den majestätischen schneebedeckten Gipfeln als winziges und in meiner körperlichen Kraft begrenztes, aber doch bewusstes Puzzleteilchen im Universum erfahre, dann verschmelzen körperliche Aktivität und die uns innewohnende bedingungslose Lebensfreude zu einer sehr intensiven ganzheitlichen Glückserfahrung.
Welche geistige Beschäftigung lässt in Dir das Gefühl von Freude voll aufblühen?
Jede Art von Lernen und lernbasierten Erfahrungen. Ganz besonders, selber herauszufinden, wie ich eine bestehende Herausforderung mit Hilfe von neu erworbenem Wissen praktisch meistern kann: Dann verschwindet ein Hindernis, ein neuer Horizont taucht auf und die Perspektive verändert sich.
Welche Übungspraxis schenkt Dir ein Gefühl von Freude?
Yoga Nidra, Mantra Japa Meditation und die Rezitation vedischer Mantras. Das alles bringt mich als „Kopfmenschen“ ins Herzen und damit in meine angeborene Freude, am Leben zu sein.
Womit machst Du anderen am liebsten eine Freude?
Für sie da zu sein, wenn sie wirklich jemanden brauchen. Nicht nur in den herausfordernden Momenten des Lebens – denn oft „brauchen“ wir auch jemanden, um Momente der Erfahrung und Freude zu teilen, nicht nur unsere Probleme und unseren Schmerz. Das Teilen liegt in unserer menschlichen Natur.
Welche Fernseh- oder Streaming-Serie bereitet Dir Freude?
Science Fiction Serien, die im Weltraum spielen. Vollkommen trivial. Ich wollte schon als kleiner Junge furchtbar gerne Astronaut werden, zu den Sternen fliegen! Ach, wie schön wäre das … Aber wer weiß, vielleicht war ich ja auch schon Astronaut in irgendeiner Zukunft …
Was ist Deine »Abkürzung« oder »Notlösung«, um ein Gefühl von Freude zu erhalten, wenn es mal so richtig stressig ist?
Bis Anfang des Jahres war es dunkle, hochprozentige Schokolade einer exzellenten Schokoladenmanufaktur in Berlin … Ich hab mich schon oft genug als Schokoholiker bezeichnet … Allerdings habe ich jetzt seit 11 Monatem in einem „Experiment in Nicht-Anhaftung“ keine Schokolade mehr gegessen und gemerkt, dass es keine Schoki für die „Abkürzung“ braucht. – Etwas Süßes auf der Zunge ist trotzdem nach wie vor hochwirksam als „Nervennahrung“. Da ich seit Jahren im Alltag keine „Süßigkeiten“ außer der dunklen Schoki mehr gegessen habe, ist es heute dann eben immer mal wieder eine Medjool-Dattel, zu denen mich meine Frau Birgit „verführt“ hat …
Was kochst Du, wenn Du jemandem eine große Freude machen möchtest?
Am liebsten etwas, was der Person gut schmeckt und was sie selten bekommt. Ich koche leidenschaftlich gerne – sofern ich dem Kochen die nötige Zeit einräumen kann, was beim „Bekochen zur Freude anderer“ immer der Fall ist. Wir ernähren uns komplett pflanzenbasiert und so bekoche ich auch unsere Gäste. Es ist immer wieder schön, dabei zu erleben, dass auch bei „Carnivoren“ die Freude an einem guten Essen nicht von der tierischen Zutat, sondern alleine vom feinen Geschmack abhängt. „Veganer Eier-loser Eiersalat“ hat sich dabei als richtiger freudvoller Überraschungsknaller für viele entpuppt …
Welches Zitat oder welche Philosophie verkörpert für Dich den »besten Weg zur Freude«?
„Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst.“
Man darf dabei halt die letzten drei Worte nicht vergessen. Balance zwischen den beiden im Satz enthaltenen Aspekten ist wohl der Schlüssel …
Herzlichen Dank Lieber Michael, dass Du Dir die Zeit genommen hast, Deine Freuden mit uns zu teilen!
Zur Person: Michael Nickel ist Gründer-Verleger im Agni Verlag und interessiert sich für Naturschutz und eine nachhaltige, klimafreundliche Wirtschaft. Er unterrichtet auch Yoga und Meditation. Auf Facebook findest Du ihn hier.